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Nachricht vom 12.06.2015    

Antibiotika- und anderen Resistenzen Einhalt gebieten

Zu einem Informationsaustausch besuchte der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel kürzlich das Neuwieder Kreisgesundheitsamt. Er stellte sich dabei den Fragen von Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent, der Leiterin des Gesundheitsamtes, Beate Kölb und ihrer Stellvertreterin Dr. Hilde Hamm.

Zu einem Informationsaustausch besuchte der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (2.v.l.) kürzlich das Neuwieder Kreisgesundheitsamt. Er stellte sich dabei den Fragen von Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent (rechts), der Leiterin des Gesundheitsamtes, Beate Kölb (links) und ihrer Stellvertreterin Dr. Hilde Hamm. Im Mittelpunkt des Gespräches standen Fragen rund um die Themen „Multiresistente Erreger“ und der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) sowie dem Impfen. Foto: privat

Neuwied. Im Mittelpunkt des Gespräches standen Fragen rund um die Themen „Multiresistente Erreger“ und der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) sowie dem Impfen.

Die weltweite Ausbreitung von Antibiotika- und anderen Resistenzen müsse unbedingt gestoppt werden. Wenn Antibiotika nicht mehr wirkten, drohten die Behandlungsmöglichkeiten zurückzufallen – und das mit dramatischen Konsequenzen. „Dann können bisher gut heilbare Krankheiten zu schweren Gesundheitsschäden führen. Und davor ist man dann auch in der heimischen Region, wie dem Landkreis Altenkirchen und dem Kreis Neuwied, leider nicht gefeit“, warnt der Abgeordnete, der die CDU/CSU-Fraktion als pflegepolitischer Sprecher im Berliner Bundesparlament vertritt. Er äußerte vor allem Verständnis für die von seinen Gastgebern vorgebrachte Forderung nach stärkerer Personalausstattung bei den Krankenhäusern, um unter anderem die DART-2020-Forderungen tatsächlich in die Praxis umsetzen zu können.

Rüddel konnte sich von der guten Arbeit des Gesundheitsamtes bei der Bekämpfung von so genannten Multiresistenten Erregern (MRE) machen. Um den zunehmenden Problemen mit multiresistenten Erregern (MRE) wirksam entgegen zu treten, hat der Landkreis Neuwied sich bereits 2010 aktiv einem Bundesländer übergreifendes Netzwerk "mre-netz regio rhein-ahr" angeschlossen. Mitglieder sind neben dem Universitätsklinikum Bonn der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, die Bundesstadt Bonn, die Stadt Köln, die Stadt Leverkusen sowie aus Rheinland-Pfalz der Kreis Ahrweiler und der Landkreis Neuwied. „Der Kreis Neuwied hat sich hier frühzeitig auf den richtigen Weg gemacht“, lobte der Bundestagsabgeordnete und ergänzte: Mit der Deutschen Antibiotika-Resistenz-Strategie will die Bundesregierung die Ausbreitung resistenter Keime jetzt eindämmen. Denn resistente Krankheitserreger behindern immer häufiger wirksame Therapien.



Dass dies nicht ohne entsprechende Personalressourcen gehe, betonte GA-Leiterin Beate Kölb betonte: „Wenig Personal bedeutet ganz schnell: mehr Hygienefehler“.

„Antibiotika-Resistenzen sind ein absolut ernst zu nehmendes Problem. Sie führen dazu, dass bakterielle Infektionen schwerer oder letztlich auch gar nicht mehr behandelbar sind, weil Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren. Und das hat längere und deutlich schwere Krankheitsverläufe und möglicherweise auch vorzeitige Todesfälle zur Folge. Deshalb ist die Bekämpfung von Antibiotika- und anderen Resistenzen von großer Bedeutung“, unterstrich Gesundheitsdezernent Achim Hallerbach.

Dr. Hilde Hamm berichtete über den aktuellen Stand des MRE-Konzeptes: „Es soll vor allem ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen erarbeitet werden, um die Verbreitung von Problemkeimen in Krankenhäusern, Rehakliniken, Arztpraxen, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie in Rettungs- und Transportdiensten zu verhindern. Wir befinden uns auf einem guten Weg. So fand beispielsweise gerade in der vergangenen Woche hier bei uns in Neuwied die Auftaktveranstaltung zur Einführung des 2. Siegels desmre-netz regio rhein-ahr für Krankenhäuser statt.“

Rüddel versprach auch, sich für die Einbindung der Gesundheitserziehung als Unterrichtsfach in Schulen einzusetzen. „Gesundheitserziehung zur Wissensvermittlung von Händehygiene, Kochen, Infektionskrankheiten etc. zur grundsätzlichen Prävention von Infektionen und Verbesserung der Infektionsabwehr“, gaben ihm die Ärztinnen mit auf den Weg.


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