Oberbieberer Schützen feiern ihren 60. Vereinsgeburtstag
Die Gründungsurkunde stand einmal auf der Rückseite einer Speisekarte: Die Schützengilde Oberbieber feiert Geburtstag. Am 12. Juli will der Verein ab 11 Uhr das 60-jährige Jubiläum mit einem musikalischen Frühschoppen auf dem Schulhof der Grundschule feiern und die Gratulanten kulinarisch bewirten.
Oberbieber. Im November 1955 kamen sechs schießsportinteressierte Oberbieberer beim Wirt vom Lokal „Rheinischer Hof“, Josef Steinhof, zusammen, um einen Schützenverein im Aubachdorf zu gründen. Dabei waren Hermann Kuhn, Josef Schmorleitz, Kurt Möws, Reinhold Wertchen und Hans Maier, von denen nur noch Reinhold Wertchen unter den Lebenden weilt. Ratschläge gab Karl Hutter vom damals schon existierenden Verein SG Wollendorf und Reinhold Wertchen erinnert sich noch heute, dass er seinen Vater als 18-Jähriger fragen musste, ob er mitmachen dürfe.
Die Gründungsurkunde schrieb man auf die Rückseite einer Speisekarte – leider ist sie nicht mehr vorhanden. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Enders. Natürlich stand man damals ohne Gewehre, Schießscheiben und Munition da, und es gestaltete sich äußerst schwierig, einen regelmäßigen Trainingsabend zu installieren. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten kam das „Schiff“ KKSG Oberbieber aber schnell in Fahrt, die Mitgliederzahlen stiegen und man nahm regelmäßig an Meisterschaften und Rundenwettkämpfen teil. Dabei brillierte besonders in den Anfangsjahren die Jugend, die zu den Spitzenschützen innerhalb des Rheinischen Schützenbundes zählten und nie ohne Medaillen heimkehrten.
Dass man auch heute noch recht erfolgreich ist, beweisen die vielfältigen Urkunden im Schulungsraum in der Turnhalle. Das gesellige Leben wurde sehr gepflegt, es gab Wander- und Campingtage, Familienabende, Vereinsfahrten, Nikolausfeiern, Ostereierschießen und Schützenfest. Durch den fehlenden eigenen Schießstand wurde es eine Zeitlang sehr ruhig um den Verein. Beim 25-jährigen Bestehen wurde dann der vehemente Wunsch geäußert, wieder aktiv am Schießsport teilzunehmen und die Aktiven setzten dies dann 1983 mit dem Bau eines eigenen Luftdruckwaffen-Schießstandes in der Turnhalle um.
Seit dieser Zeit floriert das Vereinsleben wieder und startete mit dem Einbau einer elektronischen Schießsportanlage, die den Schußwert auf einem Monitor sofort anzeigt, Pionierarbeit im Kreisgebiet. Nun gibt es wieder regelmäßige Trainingsabende Mittwochs von 16 bis 19 Uhr und Freitags von 19 bis 22 Uhr. Zum KK-Schießen fährt man zur befreundeten Neuwieder SG nach Nodhausen, wo jeden Donnerstag ab 16 Uhr geschossen wird. Für Interessierte, die Schießen nicht nur bei den Biathlon-Wettbewerben im Fernsehen interessiert, stehen die Schützen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und freuen sich über jeden Neuankömmling.
Am 12. Juli will der Verein ab 11 Uhr das 60-jährige Jubiläum mit einem musikalischen Frühschoppen mit dem Musikverein Heimbach-Weis auf dem Schulhof der Grundschule feiern und die Gratulanten kulinarisch bewirten. Zuvor gab es erstmals in der Geschichte des Vereins ein Dorfturnier, zu dem man die Vereine im Aubachdorf eingeladen hatte. Jeder Verein konnte beliebig viele Mannschaften stellen, deren vier Schützen nach fünf Probeschüssen noch zehn Wertungsschüsse abzugeben hatten. Mannschafts- und Einzelsieger werden ebenfalls am Jubiläumstag mit einem Pokal geehrt.
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