Interessante Erweiterungsvorschläge für Roentgen-Museum präsentiert
Die Fachleute nennen es „Bauen im Bestand“ und bei der Präsentation von Entwürfen angehender Architektinnen und Architekten zum Anbau des Roentgen-Museums staunten die Anwesenden nicht schlecht darüber, was trotz städtebaulich beengter Verhältnisse alles möglich ist. Bedarf wäre da, aber die Mittel fehlen.
Neuwied. Die Masterstudentinnen und -studenten der Hochschule Koblenz präsentierten sechs Entwürfe, wie das Museum erweitert werden könnte, wenn Geld keine Rolle spielte.
Gleich zu Beginn betonte Landrat Rainer Kaul in seiner Begrüßung, dass eine Erweiterung des Museums keine unsinnige Idee sei, denn die Sammlung der einmaligen Roentgen-Möbel wachse ständig. Es bestände ein Bedarf, der jedoch aufgrund der Finanzen nicht gedeckt werden könne. „Aber es hat auch schon Konjunkturprogramme ohne Projekt- oder Zweckbindung gegeben und da ist es mehr als sinnig, mit einem guten Plan, der vielleicht schon einige Zeit in der Schublade lag, in die Bewerbungsverfahren zu gehen“, brachte Landrat Rainer Kaul seine Hoffnung zum Ausdruck.
Prof. Dipl. Ing. Uwe Simon, der ein geeignetes Gebäude für das Modul „Bauen im Bestand“ suchte und sich an das Roentgen-Museum wandte, fand mit dem altehrwürdigen ehemaligen Kreismuseum ein attraktives Gebäude mit einer anspruchsvollen Fassade, das jedoch räumlich stark eingeengt ist. „Die Aufgabenstellung, das Roentgen-Museum in Neuwied zu erweitern, war aufgrund der städtebaulichen Gegebenheiten eine echte Herausforderung für die 27 Studierenden. Die hier präsentierten Entwürfe stellen jedoch hervorragende Lösungsvorschläge dar“, betonte Prof. Uwe Simon.
Die Entwürfe spiegelten die jeweiligen Schwerpunkte in der Betrachtung und Bewertung der Studierenden wieder. Während der eine Entwurf stark von den Verwandlungsmöbeln der Roentgens inspiriert war und mit gekippten Baulagen und Verschachtelungen eine Erweiterung der Ausstellungsflächen erzeugte, war der Schwerpunkt eines anderen Entwurfs eher museumspädagogisch geprägt und griff das Thema Möbelbau zu Zeiten Roentgens mit Workshop-Nischen auf. Auch die stark strukturierte Fassade des Museums war Impulsgeber für einen Anbau, bei dem ebenfalls der kleine Museumsgarten verplant wurde. Im Gespräch mit Prof. Uwe Simon betonte dieser, dass bei der Aufgabenstellung zum Beispiel keine Kostenrahmen vorgegeben waren, allgemeine Auflagen, wie die Barrierefreiheit hingegen berücksichtigt werden mussten.
Alle Entwürfe setzten sich intensiv mit den unmittelbaren städtebaulichen Gegebenheiten auseinander. Historische Fotos belegten, dass die noch heute existierende Nachkriegsgestaltung wenig attraktiv und harmonisch ist und die einstmals prägnante Achsenstruktur der vor dem Museum verlaufenden Straßen heute zerstört ist. Von diesem Missstand ausgehend hatten alle Entwürfe interessante Gestaltungsvorschläge.
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