Gemarkungsgang durchgeführt
Am Sonntag, dem 5. Juli führten Vorstand und Mitglieder des Windhagener Heimat- & Verschönerungsvereins (HVV) e.V. den Gemarkungsgang durch, der im Frühjahr wegen schlechten Wetters verschoben worden war.
Windhagen. Es ging vom Windhagener Backes aus los und man ging durch den „Hohlweg“ in Richtung der Kreuzung Vierwinden. Zuvor erläuterte der Vereinsvorsitzende Dr. Thomas Stumpf den interessierten Mitgliedern die Innerortsbebauungspläne der Gemeinde, die das Ortsbild Windhagens weiter verändern werden. Von Vierwinden aus ging es die Straße in Richtung Hallerbach hinunter, um dann rechts unterhalb des Gewerbegebietes in Richtung Köhlershohn zu wandern.
Auch hier erfuhren die Vereinswanderer von ihrem Vorsitzenden Neuigkeiten zur Erweiterung des Gewerbegebietes. Am Rand des Köhlershohner Waldes ging es hinab in Richtung Hallerbach, wo noch Plätze zum Aufstellen neuer Ruhebänke mit Ausblick in die schöne Landschaft ausgemacht wurden. Durch Hallerbach ging es dann am gleichnamigen Bach entlang in Richtung Oberelsaff. Da die Temperaturen ihr Bestes taten, um die Wanderer ins Schwitzen zu bringen, war man über den schattigen Weg am Bach entlang recht dankbar.
Der zweite Vereinsvorsitzende Ernst-Dieter Meyer erläuterte den Wanderern die Flurnamen und wie sie aus landschaftlichen Eigenarten des Geländes geprägt wurden. Er berichtete ebenfalls über die historische Bedeutung des Gewässers als Grenzlauf zwischen den verschiedenen Kirchspielen und sogar den Erzbistümern Köln und Trier. Der Bachlauf wurde seit dem Mittelalter von Müllern zum Betrieb von sogenannten Quetschmühlen genutzt, wozu er streckenweise aufgestaut worden war, um den Mühlenbetrieb auch in trockenen Zeiten aufrecht erhalten zu können.
In den Quetschmühlen wurden aus Raps und Bucheckern wertvolle Öle gepresst. Hierbei achtete sowohl die weltliche als auch die geistliche Obrigkeit peinlich genau auf die Abgaben, die die Müller zu leisten hatten und in welcher Mühle die Untertanen ihre Ölfrucht und später auch Getreide mahlen lassen durften, denn es handelte sich bei den Mühlen um sogenannte Bannmühlen, die den damaligen Bauern keine Wahl ließen, wo sie ihre Produkte weiterverarbeiten lassen durften.
Es wurden bis zu fünf Mühlen am Hallerbach betrieben, von denen eine noch bis 1962 in Betrieb war. In Oberelsaff besuchte man die kleine, aber sehenswerte St. Antoniuskapelle und die Hohner Mühle, die jetzt zu einem Wohnhaus umgebaut ist, wo aber noch die großen Mühlsteine zu sehen sind.
Durch den Wald ging es recht steil und schweißtreibend in Richtung des Windhagener Ortsteils Hohn, von wo aus es nicht mehr weit zum Windhagener Backes ist. Hier hatten die Damen der Vereinsmitglieder unter dem großen Vordach eingedeckt und es gab eine kräftige sehr schmackhafte Gulaschsuppe mit Baguette. So fand die interessante und abwechslungsreiche Wanderung durch ortsnahe Gefilde einen gemütlichen Abschluss mit interessanten Gesprächen und Planungen für zukünftige Aktionen des Vereins.
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