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Nachricht vom 25.08.2015    

Bürger im Rheintal sind empört über EU-Kommissarin Violeta Bulc

Die Absicht der EU-Kommissarin Violeta Bulc die Umrüstung der alten mit Graugussbremsen versehenen Eisenbahngüterwagen auf LL-Sohlen auf das Jahr 2026 zu verschieben ist ein Schlag ins Gesicht der von Bahnlärm betroffen Menschen und der gesamten Tourismusbranche im Rheintal. Dies ist die Meinung der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden.

Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden schlägt gegen die EU-Pläne Alarm. Foto: Wolfgang Tischler

Region. Hier hat die in verkehrspolitischen Angelegenheiten unerfahrene und sicherlich von Profilierungsdruck getriebene EU-Kommissarin eine Entscheidung getroffen, ohne die seit Jahren bekannten und stets anwachsenden schädlichen Auswüchse des Schienengüter-verkehrs im engen Rheintal zu kennen. Wie könnte sie sonst auch nur auf die menschen-verachtende Idee kommen, die Umrüstung oder Aussonderung der zum Teil schrottreifen Eisenbahnwaggons zu verhindern.

Da die Menschen in dem engen Rheintal von den bereits heute schon mit nicht mehr zu akzeptierenden Lärm- und Erschütterungsbelastungen des Schienengüterverkehrs krank werden, ist mittlerweile unumstritten.

Mehr als 500 Güterzüge mit zum Teil mehr als 45 Waggons fahren hier in 24 Stunden weniger als fünf Meter an den Wohn- und Schlafzimmern der Bahnanlieger vorbei. Das ständig bestehende Risiko eines Gefahrgutunfalles wird dabei einfach ignoriert. Keine Berücksichtigung finden dabei auch, dass eine ganze Region entvölkert wird und Immobilien deutlich an Wert verlieren. Das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal scheint ebenfalls keine Rolle zu spielen. Letztendlich zählt nur die Gewinnmaximierung insbesondere der Wagenhalter.

Die EU-Kommissarin hat da offenbar von der Lobby der Wagenhalter bestärkt, eine Entscheidung getroffen, ohne die Lärm- und Erschütterungsproblematik in dem engen Rheintal zu kennen. Sie schreckt auch nicht davor zurück, den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt unter Druck zu setzen, sofern er sich Ihrem Willen nicht beugen will. Das ist ein unakzeptables Verhalten einer demokratisch gewählten Vertreterin des Volkes. Da wird ein Mandat genutzt, den Anliegern an Bahnstrecken Schaden zuzufügen – dass werden sie so nicht hinnehmen.



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Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V. hat bereits vor Wochen den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt angeschrieben und deutlich dargelegt, dass der Lärm und die Erschütterungen unzumutbar sind und schnellstmöglich reduziert werden müssen.

Deshalb fordern wir den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und alle im Bundestag gewählten Abgeordneten auf, an dem beschlossenen Koalitionsvertrag festzuhalten, der die Umrüstung von 50 Prozent aller alten Waggons bis Ende 2016 vorsieht. Ansonsten müsse mit Geschwindigkeitsreduzierungen und Fahrverboten gerechnet werden.

Unser Ziel muss die Umrüstung aller 180 000 Schienengüterwaggons in Deutschland mit lärmarmen Bremsen (LL/K-Sohlen) bis 2020 sein. Wer den Termin verpasst, muss mit Sanktionen wie zum Beispiel Fahrverbot oder Geschwindigkeits-reduzierung rechnen.


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