Linz begab sich in die Vergangenheit
Der Duft von Popcorn und Zuckerwatte liegt in der Luft. Karussells aus längt vergangenen Zeiten ziehen die Besucher in ihren Bann: Die Stadt Linz feiert das 2. historisch-nostalgische Kirchweihfest. Am Wochenende vom 28. bis 30. August wurde in der Altstadt Nostalgierummel pur geboten.
Linz. Gaukler begeistern mit ihren Kunststücken und Riesenrad-Besucher genießen das bunte Treiben zu ihren Füßen, in dem Kinder glücklich ein paar Runden auf bunten Holzpferdchen drehen. Das Riesenrad aus dem Jahr 1902, das ebenso historische Kinderkarussell und vieles mehr luden zu einer fröhlichen Zeitreise in die Vergangenheit ein. Neben den Fahrgeschäften und Buden lockt ein umfangreiches Rahmenprogramm, das die „gute, alte Zeit“ ebenfalls wieder aufleben ließ.
Am Freitag (28. August) öffnete Stadtbürgermeister Dr. Hans Georg Faust das Kirchweihfest mit dem Fassanstich. Wenige Minuten später stellten kräftige Helfer den bunt geschmückten Kirmesbaum auf, der weithin auf den Rummel in der Altstadt aufmerksam macht. Aus Anlass des Jubiläums 650 Jahre Burg Linz gab es am gleichen Abend eine historische und dennoch offizielle Ratssitzung mit einem Vortrag von Stadtarchivarin Andrea Rönz über die Geschichte der Burg Linz.
Als es die Ratskapelle auf dem Marktplatz noch gab, kamen die Linzer Räte dort zu einem gemeinsamen Gebet zusammen, bevor sie im Rathaus gegenüber ihre Sitzung eröffneten. So wie Anno dazumal luden die heutigen Ratsmitglieder zu einem ökumenischen Bitt- und Segensgottesdienst an der Mariensäule ein – dort, wo früher das kleine Gotteshaus stand. Anschließend gab die Stadtarchivarin im Ratssaal einen Einblick in die Entstehung und Umbauphasen der ehemaligen Zwing- und Zollburg.
Einer der Höhepunkte des Kirmessamstages war der Festzug der Schützengesellschaft Linzer Jünglinge und St. Sebastianus Schützenbruderschaft, die als Schützengilden einst die Stadt und ihre Bürger verteidigten. Während die Schützen am Abend zum Königsball einluden, spielte die Blues Brother Tribute Band Heart and Soul auf der Scooter-Team-Bühne am Burgplatz.
Auch der Sonntag stand im Zeichen des Kirmesvergnügens und -programms: Das Scooter-Team lud zu Auto-Scooter-Fahrten durch die Innenstadt ein. Örtliche Sportvereine verwandelten die Rheinanlagen in einen historischen Sportpark. Die Stadtsoldaten biwakierten zwischen Rheintor und Pulverturm. Dort wollten sie eine alte Fehde mit den Andernacher Stadtsoldaten wieder aufleben lassen, die mit der Fähre in das immer noch „feindliche“ Gebiet eindrangen. Am Buttermarkt fand eine Modenschau statt und in der St. Martin Kirche gab es Führungen. Simone Schwamborn
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