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Nachricht vom 03.09.2015    

Wenn aus ausgehobenen Kiesgruben Gefahrpotential entsteht

Droht der Ariendorfer Kiesgrube eine "Hangabrutsche?" Franz Breitenbach und Elisabeth Bröskamp (Bündnis 90/Die Grünen)befürchten das und halten eine baldige Lösung für erforderlich. Ihrer Meinung nach könnten sonst im schlimmsten Fall auch Wohngebiete in Bad Hönningen betroffen sein.

Wird die Ariendorfer Kiesgrube abrutschen? Tine Breitenbach, Elisabeth Bröskamp, Melanie Petri und Franz Breitenbach (von links) trafen sich zum Ortstermin. Foto: Privat

Ariendorf / Bad Hönningen. Kiesgruben werden über Jahre ausgehoben und es entstehen im Laufe der Zeit große tieferliegende Flächen, die irgendwann wieder verfüllt werden müssen. Dies geschieht auch in den meisten Fällen, es ist nur eine Frage der Zeit. Solche Prozesse der Verfüllung können viele Monate oder gar Jahre dauern. Dies betrifft auch die oberhalb von Ariendorf gelegene hintere große ehemalige Kiesgrube Schneider mit dem jetzigen Betreiber Patrick Loth aus Bad Hönningen.

Es ist eine sehr große tiefe Kiesgrube, mit einer Länge von gut 400 Metern, einer Breite von gut 100 Metern und einer Tiefe von gut 30 Metern, deren Abbauränder steil in die Kiesgrube ragen. Irgendwann, keiner weiß wann, kann es zu gefährlichen Hangrutschen kommen, dies bedingt durch sehr starke Witterungseinflüsse, oder durch weitere geologische Unvorhersehbarkeiten.
Im "besten Fall" würde dann die gefährliche „Hangrutsche“ der Steilhänge in die Kieskuhle kippen. Im anderen extremen Fall wäre aber auch ein Hangrutsch in das Wohngebiet Bad Hönningen, im Ortsteil Ariendorf, denkbar. Hier wäre insbesondere der Bereich oberhalb des Arenfelser Schlossgartens, in der "Schönen Aussicht", betroffen. Dort führt zudem der Rheinsteig entlang, teils nur etwa drei Meter vom Steilhang der ausgehobenen Kieskuhle entfernt.

Im Bereich der dortigen Kastanienallee liegt eine Distanz von etwa 30 Metern (manchmal nur 15 Metern) zwischen den Steilhängen der ausgehobenen Kieskuhle und dem Waldabhang in Richtung des unterhalb liegenden Ortes Ariendorf. Von dieser sehr ernst zu nehmenden Situation konnten sich kürzlich die "Grünen-Mitglieder" Tine und Franz Breitenbach, das Kreistagsmitglied von "Bündnis 90/Die Grünen" Melanie Petry und die Landtagsabgeordnete Elisabeth Bröskamp überzeugen. Ihre einhellige Meinung nach einer zweistündigen Besichtigung der Zufahrtswege sowie Besichtigungen an und in der Kiesgrube: Es muss unbedingt etwas in absehbarer Zeit passieren. Denn eine komplette Verfüllung der sehr tiefen Kiesgrube würde über Jahre dauern, so Franz Breitenbach. Die Betreiberfirma "Loth" wäre dazu sofort bereit, eine Verfüllung vorzunehmen. Eine Folge wäre jedoch, dass der dann anfallende Schwerlasttransport durch den Ort Ariendorf führen und eine unzumutbare Belastung für die Anlieger bedeuten würde.



Es käme noch eine weitere Gefahrenquelle bei zunehmendem Schwertransport hinzu: Die Bahnschranke an der "B-42", die im geschlossenen Zustand zu Staus an der "B-42" führen könnte und ein verstärktes Unfallpotential darstellen würde.
Es stellt sich damit die Frage nach einer Alternativ-Straßen-Anfahrtsentlastung, die nicht durch den Ort Ariendorf führt, die es auch gäbe/gibt, so der 1. Beigeordnete Franz Breitenbach. Eine Alternativanfahrt zur Kieskuhle des Betreibers "Loth" gäbe es entlang der Kiesgrube „Fink-Stauf" zur Kiesgrube ehemals Schneider/jetzt Loth. Das Problem: Auf dieser längeren Zufahrtstrecke gibt es einen Teilbereich von etwa 70 Metern Länge, zur Zeit ein nicht befahrbarer Weg, der jedoch vor Jahren einen Zufahrtsweg zur Kiesgrube darstellte. Die leichten Umbaumaßnahmen müssten nur von der zuständigen Naturschutzbehörde genehmigt werden (notfalls über eine Ausgleichsfläche).

Die gesamte Wegeführung (nicht nur in diesem Bereich) liegt auf den Grundstücken des Barons Freiherrn Antonius Geyr, der der zu ändernden Wegeführung (auch in dem 70 Meter-Teilbereich) zustimmen würde. Ebenso wäre die Firma Loth bereit, diesen Alternativ-Schwerlastverkehr - über diese Strecke zur Verfüllung der Kiesgrube - zu führen. Damit wäre eine baldige notwendige Verfüllung der Kiesgrube gewährleistet; ein Gefahrenpotential wäre nachweislich behoben und die Einwohner Ariendorfs würden nicht durch den Schwertransportverkehr in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Handlungsbedarf ist rasch geboten und darf aus verschiedenen Gründen nicht "auf die lange Bank" geschoben werden. Man darf das Problem der Hangrutschgefahren der tiefen Kiesgrubenabhänge nicht "unter den Tisch kehren", geht es letztlich auch um reale Gefahrenabwendungen für Wanderer auf dem "Rheinsteig" und möglicherweise auch für Einwohner in Ariendorf, so die einhellige Meinung der politischen Mandatsträger von „Bündnis 90/ Die Grünen“.


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