Windpark bei Unkel kommt voran
Große Projekte werden nicht an einem Tag geboren. Das ist auch beim geplanten Windpark der Verbandsgemeinde Unkel so. Mittwochabend, den 23. September informierte der Betreiber den Verbandsgemeinderat, die Orts-/Stadtbürgermeister sowie die Beigeordneten über den aktuellen Planungsstand.
Unkel. Im März 2013, unterzeichneten der Verbandsbürgermeister und die Bürgermeister der Ortsgemeinden Bruchhausen, Erpel, Rheinbreitbach sowie der Stadt Unkel die städtebaulichen Verträge. Die Ergebnisse aller Gutachten, die von der Verbandsgemeinde für die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans beauftragt wurden, liegen seit einigen Monaten vor. Auf deren Basis hat der Betreiber die Planung für die Windkraftanlagen auf dem Asberg inzwischen weitergeführt.
Konkret: Fünf Windkraftanlagen könnten auf dem Areal westlich des Asbergs realisiert werden. Das sind deutlich weniger als die ursprünglich bis zu 18 geplanten Windkraftanlagen. „Wir haben uns intensiv mit den Daten aus allen Gutachten auseinandergesetzt. Uns ist es wichtig, die Belange der Anwohner ausreichend zu würdigen und die Lebensräume seltener Tiere zu erhalten. Dem trägt der Planungsstand Rechnung", hält Christian Schröder fest.
Es wurden viele verschiedene Gutachten zu Fragestellungen wie Landschaftsbild und Naturschutz erstellt. Die Auswahl der Experten traf die Verbandsgemeinde, denn sie nutzt die Naturschutzgutachten für das Fortschreibungsverfahren des Flächennutzungsplanes. Damit plant die Verbandsgemeinde künftig Konzentrationszonen für Windkraft in ihrem Flächennutzungsplan ausweisen und so den kontrollierten Ausbau der Windkraft nur an bestimmten Stellen zuzulassen.
Aktuell stellen die Projektentwickler vorsorglich die Unterlagen für die Verfahrensprüfung nach den Vorgaben des Bundes-Immissionsschutz-Gesetzes (BImSchG) zusammen. Diese erfolgt parallel und losgelöst vom Flächennutzungsplan, nach der Offenlegung.
Den Planungen vorausgegangen war die Ermittlung der Windhöffigkeit über zwölf Monate hinweg mittels eines eigens aufgestellten Windmessmastes. Die dabei erhobenen Daten belegen, dass die Windverhältnisse und die Technik der geplanten Anlagen den wirtschaftlichen Betrieb eines Windparks auf dem Asberg zulassen.
„Nach 2,5 Jahren Projektlaufzeit bestätigt sich unsere Erfahrung, dass jedes Projekt andere Besonderheiten hat, auf die es gilt einzugehen. Wir wollen ein zuverlässiger Partner der Kommunen sein und orientieren uns immer daran, die vertraglich fixierten Verpflichtungen zu erfüllen", erklärt Christian Schröder. Er rechnet damit, dass die Immissionsschutzrechtliche Genehmigung für das Projekt unter Einbezug der Öffentlichkeit, der Behörden und Verbände im Herbst 2016 vorliegt. Mit den geplanten Windkraftanlagen können 17.500 Tonnen CO2 eingespart und über 20.000 Menschen mit Strom versorgt werden. Die weitere Planung sieht auch die Erarbeitung eines Bürgerbeteiligungsmodells vor.
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