Whitesell hat eine Zukunft - Details vorgestellt
Das bayrische Familienunternehmen Lamistahl hat kürzlich den Kaufvertrag für das Whitesell-Werk in Niederbieber unterzeichnet. Auf einer Pressekonferenz wurden die Pläne des Investors für die Zukunft erläutert.
Neuwied-Niederbieber. Am 30. September wurde der Übernahmevertrag beim Notar unterzeichnet. Lamistahl, ein Handelsunternehmen für Stahl- und Metallwaren aus Schweitenkirchen in Bayern mit 40 Mitarbeitern hatte sich bereit erklärt, das Werk zu übernehmen und selbst ins Produktionsgeschäft mit einzusteigen. Bei einer Pressekonferenz im Gebäude der Stadtverwaltung wurden Informationen zum Vorgang veröffentlicht.
Zunächst äußerte sich Insolvenzverwalter Dr. Bähr, der in diesem Bereich schon seit über 20 Jahren tätig ist, zum Vorgang. „Für mich war dies eins der schwierigsten Verfahren, die ich hatte. Wir hatten keinerlei Grundlage, um überhaupt geschäftsfähig sein zu können - keine Maschinen, keine Immobilien und keinerlei Lizenzen, mit denen man hätte arbeiten können.“ Dr. Bähr gelang es jedoch durch Geschick das Anlagevermögen und die Lizenzen an das Werk zurück übertragen zu lassen. Er ist auch froh, relativ zügig einen Investor für den Standort gefunden zu haben.
Als Investor wurde Roland Spatz, Geschäftsführer bei Lamistahl GmbH vorgestellt. „Mit der Übernahme des Werks sind natürlich auch Einsparungen verbunden, aber niemand geht heute ohne Job nach Hause“, sagte Spatz. Auch Dr. Bähr ergänzte hierzu: „Direkt zum Eignerwechsel können nicht alle Mitarbeiter übernommen werden. 115 Mitarbeiter sind fix übernommen. Wir haben eine Transfergesellschaft gegründet, die die restlichen Mitarbeiter auffängt und für neun Monate Weiterbildungen sowie Vermittlungen anbietet. Sollte die Auftragslage steigen, können diese auch wieder eingegliedert werden.“ Diese Lösung wurde zusammen mit Betriebsrat und Vertretern der IG Metall erarbeitet. Einige Mitarbeiter werde sogar an andere Firmen „verliehen“. Die Firma Integral in Remagen hat Produktionsspitzen und benötigt dringend fachkundiges Personal. Auch dort besteht die Möglichkeit der Übernahme nach den sieben Monaten der Ausleihe.
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Spatz führte weiter an: „Die kenne die Qualität der Arbeit hier in Neuwied. Diese ist sehr hoch anzusehen. Die Belegschaft mit einem enormen Teamgeist zeigt, dass man bereit ist, für den Standort zu kämpfen. Diese Bereitschaft zeigt sich auch in der Arbeit.“ Lamistahl war bisher nur im Stahl- und Eisenwarenhandel tätig. Mit dem Erwerb des Werks an Rhein und Wied produziert Lamistahl jetzt auch selbst. Aus historischen Gründen überlegt man sich bei der Namensfindung auf den Ursprung zurückzukommen. Der Name „Boesner“ soll Teil der Firmenbezeichnung werden.
Auch Vertreter des Betriebsrates und der IG Metall sind sichtlich erleichtert, eine Lösung gefunden zu haben. Man habe mit Spatz und Lamistahl einen starken Partner gefunden, der sich mit dem Geschäft auskennt. Man ist sich sicher, dass man gemeinsam den Standort neu aufbauen kann und eine langfristige Lösung findet. Uwe Schumann
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