IG Metall prangert Missbrauch von Werkverträgen an
Anlässlich des Internationalen Tages gegen prekäre Beschäftigung am 7. Oktober hat die IG Metall im Rahmen einer Vertrauensleuteversammlung bei ThyssenKrupp Rasselstein auf den Missbrauch von Werkverträgen aufmerksam gemacht. An der Veranstaltung nahm auch Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall aus Frankfurt, teil
Neuwied/Andernach. „Es ist ein Skandal, dass immer mehr Arbeitgeber das Instrument Werkverträge missbrauchen, um Löhne zu drücken und Arbeits-bedingungen zu verschlechtern. Dagegen geht die IG Metall gemeinsam mit Betriebsräten in Betrieben an. Zugleich fordern wir die Politik auf, gesetzliche Regelungen zu schaffen, die den Missbrauch von Werk-verträgen unterbinden. Insbesondere braucht es bessere Informations- und Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte“, sagte Hans-Jürgen Urban.
Wilfried Stenz, Betriebsratsvorsitzender von ThyssenKrupp Rasselstein, betonte, dass sich der Betriebsrat von TK Rasselstein schon seit Jahren mit den Themen Werkverträge und damit verbunden mit Leiharbeit und Scheinselbständigkeit beschäftigt. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass Arbeiten, die seit Jahren fremd vergeben sind, wieder in Eigenregie durchgeführt werden, um Arbeitsplätze am Standort Andernach zu sichern, zum andern auch um dringend notwendige Qualifikationen am Standort zu erhalten, damit keine Abhängigkeit zu Fremdfirmen entstehen. Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, dass Werkverträge an Fremdfirmen vergeben werden, die dann durch Vergabe an Subunternehmer mit Leiharbeit und Scheinselbständigkeit unterlaufen werden. Wir haben mit unserem Arbeitgeber klare Absprachen, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Dabei ist es uns unter Hinzuziehung von Herrn Professor Sell von der Fachhochschule Koblenz-Remagen gelungen, erstmalig Leitplanken zum Thema Werkverträge einzuziehen. Unser Ziel ist klar und deutlich formuliert: So viel Arbeit in Eigenregie wie möglich und so wenig Fremdvergabe wie nötig!“
Ähnlich äußerte sich Markus Eulenbach, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Neuwied, und betont die Wichtigkeit des Themas. Er ruft alle Betriebsratsgremien auf, genau hinzuschauen und sich die Aktivitäten ihres Unternehmens darstellen zu lassen. „Es ist oft überraschend, welche produktiven Arbeiten sich durch Werkverträge in den Sachkosten verbergen. Diese Arbeiten können aber oft auch durch die Stamm-belegschaft oder Neueinstellungen nicht selten kostengünstiger bewerkstelligt werden“.
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