Bagger rollen im Asberg
In der kommenden Woche werden für etwa zwei Tage Bagger und anderes schweres Gerät rollen. In einem Teilbereich des etwa 90 Hektar großen FFH-Gebietes soll eine Abraumhalde abgetragen werden. Das Material ist bestens für den forstlichen Wegebau geeignet und soll im Gemeindewald Erpel zur Wegebefestigung verwendet werden.
Unkel. Bereits im Frühjahr hatten sich das Forstamt Dierdorf, die Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Neuwied und der Biotopbetreuer für den Landkreis auf den jetzigen Zeitpunkt verständigt. Für das FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat), das zum europäischen Schutzsystem Natura 2000 gehört, ist in erster Linie der Schutz der Gelbbauchunken definiert. „Deren Lebensraumansprüche und jahreszeitliche Verhaltensweisen werden nunmehr nicht mehr nennenswert berührt“, stellte Biotopbetreuer Günter Hahn in einem Ortstermin fest. „Die Arbeiten befinden sich im Einklang mit dem von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD)erstellten Managementplan für den Asberg“.
„Die Maßnahmen sind in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde und dem Bundesprojekt für die Erhaltung der Gelbbauchunke projektiert worden“, so Hans-Peter Job von der Kreisverwaltung. „Die Beseitigung der Abraumhalde bringt für den betroffenen Lebensraum der Amphibien nur Vorteile: Es wird wieder offene Landschaft geschaffen, Bewuchs entfernt und es ergibt sich die Möglichkeit neue Laichtümpel in einem Arbeitsgang anzulegen“, so Job.
Etwa 2.500 Tonnen Material werden für den Wegebau im Erpeler Gemeindewald benötigt. „Das Material muss nicht bezahlt werden und ist bestens geeignet, betonen Forstamtsleiter Uwe Hoffmann und der örtliche Revierleiter Thomas Tullius. „Die etwa 1.200 Kubikmeter des basalthaltigen Abraummateriales werden nach unseren Plänen in etwa zwei Tagen abgetragen und abgefahren werden. Wir werden die Präsenz des schweren Gerätes nutzen, um gleichzeitig einige biotopverbessernde Maßnahmen vor Ort durchzuführen. Wir arbeiten hier Hand in Hand“, so Tullius.
Für den Biologen Günter Hahn ist diese Aktion „ein gelungenes Beispiel für eine frühzeitig begonnene Abstimmung zwischen den Fachbehörden und der Biotopbetreuung. Auf diese Art und Weise können wir dem Schutzzweck des FFH-Gebietes zur Erhaltung der wildlebenden Tier- und Pflanzenwelt in ihrem natürlichen Lebensraum in dem europäischen Netz zusammenhängender Schutzsysteme entsprechen und einen wertvollen Beitrag zum Arten- und Habitatschutz leisten“, lobte Günter Hahn das Verfahren.
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