Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen ernst nehmen
"Schlaf- und Regulationsstörungen bei Kindern und Jugendlichen" standen im Mittelpunkt einer mit großer Resonanz organisierten gemeinsamen Informationsveranstaltung des Heilpädagogisch Therapeutisches Zentrum (HTZ) Neuwied und der Psychiatriekoordinationsstelle der Kreisverwaltung.
Kreis Neuwied. Als Experte referierte der Chefarzt der Kinderklinik Köln-Porz sowie Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), Dr. med. Alfred Wiater.
"Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein wichtiger Bestandteil der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung. Frühzeitige Hilfen und Angebote können dazu beitragen, eine spätere Chronifizierung psychischer Störungen und Krankheiten zu vermeiden - dazu gehören auch Schlaf- und Regulationsstörungen", so der 1. Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Achim Hallerbach. Die Medien hatten im vergangenen Jahr mehrfach über das Thema "Stress bei Kindern und Jugendlichen" berichtet. Es mache sehr nachdenklich, wenn bereits Kinder und Jugendliche unter psychosozialen Belastungen leiden. "Natürlich weiß ich auch als Dezernent für Jugend und Familien um die vielfältigen Belastungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Thema Kindesschutz und Kindeswohl", so Hallerbach. Aktuell hatte gerade eine weitere Neuwieder-Netzwerkkonferenz zum Thema "Kinder aus suchtbelasteten Familien" stattgefunden.
Das Wechselspiel der verschiedenen Schlafphasen stehen in einem engen Zusammenhang von Umgebungseinflüssen und der psychosozialen Belastungen der Kinder und Jugendliche. Wiater erläuterte anhand von Praxisbeispielen die vermeintlichen und tatsächlichen Schlafstörungen. Dabei ging er auch auf die Indikatoren ein, die auf eine Schlafstörung hinweisen. "Eltern können ganz wesentlich den Schlaf ihres Kindes positiv aber eben auch negativ beeinflussen", so Chefarzt Dr. Wiater.
Im zweiten Teil seines Vortrages ging er auf sogenannte Regulationsstörungen wie beispielsweise Schrei-, Schlaf- oder Essstörungen ein. Differenziert zeigte Dr. Wiater auf Grundlage seines umfangreichen Erfahrungsschatzes als Arzt und Wissenschaftler Verhaltensweisen und deren Konsequenzen auf. Und er ging auf Handlungsmöglichkeiten und Therapiekonzepte ein.
Sehr deutlich führte er aus, dass erzieherische Konsequenzen, das Ziehen von Grenzen sowie das Erkennen der Befindlichkeiten des Kindes die Gesundheit des Kindes befördert. Die zahlreichen anwesenden Teilnehmer nutzten nach dem Vortrag die Gelegenheit, Fragen und Erfahrungen gemeinsam mit dem Chefarzt Dr. Wiater zu diskutieren.
Für Hallerbach steht fest: "Es gilt immer wieder zu schulen, zu informieren und die Zusammenarbeit und Vernetzung der Dienste und Einrichtungen zu verbessern." Die gemeinsamen Fachveranstaltungen sollen fortgesetzt werden.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.khporz.de/fachbereiche/kinderklinik/.
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