Maler Karl Bruchhäuser verstarb vor zehn Jahren
Die Region gedachte am Sonntag, den 25. Oktober an den großen Maler Karl Bruchhäuser, der am 13. Oktober 2005 im Krankenhaus Dierdorf verstarb. Viele ehemalige Weggefährten trafen sich in Steimel und gingen über den Bruchhäuser Weg zu seinem Grab nach Woldert. Dort gab es eine kleine Gedenkfeier.
Steimel. Am Haus Neitzert in Steimel trafen sich am Sonntagmittag die Familie von Karl Bruchhäuser und viele Weggefährten, um gemeinsam über den Bruchhäuser Weg zu dem Grab des vor zehn Jahren verstorbenen Künstlers zu gehen. Dort hielt Verbandsbürgermeister Volker Mendel, der gleichzeitig Vorstand der Bruchhäuser-Stiftung ist, eine Gedenkrede. „Lieber Carlo Bruchhäuser, aus Anlass Deines zehnten Todestages wollen wir Dir gedenken und an Dein Leben und Wirken als bedeutender Maler in unserer Region, aber auch darüber hinaus, erinnern“, begann Mendel seine Rede.
Am 15. Oktober diesen Jahres verstarb Karl Bruchhäusers Sohn Mario. Volker Mendel sprach für die Anwesenden das Beileid aus und bezog ihn in das Andenken mit ein. Karl Bruchhäuser wurde am 20. April 1917 als Sohn von Wilhelm Bruchhäuser, dem späteren Landrat des Kreises Neuwied, und Katharina Heller im hessischen Dudenhofen geboren. Er hatte noch zwei Schwestern. Bereits mit 15 Jahren verkaufte er sein erstes Bild. Wegen seiner besonderen Begabung erhielt Karl Bruchhäuser 1935 ein Stipendium an der Kunstakademie in Düsseldorf.
Bruchhäuser konzentrierte sich in all seinen Schaffensphasen auf Menschen und Landschaft, auch bei den für ihn so wichtigen Zeichnungen und Aquarellen der Kriegsjahre. Karlo unternahm viele Studienreisen, beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und war Träger mehrerer Kulturpreise, so 1990 des Kunstpreises der Stadt Neuwied. Er galt als Meister der Farbe und des Lichtes. In seinen späten Jahren wurde sein Malstil reifer und wieder feiner, detailreicher und farblich dezenter. Motivisch konzentrierte er sich auf die ruhige Westerwaldlandschaft, Motive aus dem Kreis Neuwied, die Idylle der Natur vor Ort sowie Gartenszenen aus Woldert und Blumenbildern.
Anlässlich seines 80. Geburtstag 1997 veranstalteten der Kreis und die Stadt Neuwied eine umfassende Ausstellung im Roentgen-Museum Neuwied sowie eine Retrospektive in der städtischen Galerie.
In Woldert lebte Bruchhäuser seit 1964 bis zu seinem Tod. Über den, nach ihm benannten „Bruchhäuser Weg“, führte ihn regelmäßig nach Steimel. Dort wurde Ende 2005 die Bruchhäuser Stiftung gegründet und 2008 in eine rechtsfähige Stiftung überführt. Im Haus Neitzert findet der Besucher seine Bilder aus allen Schaffensperioden.
„Wir sind heute sehr froh und auch stolz, dass große Teile von Karlos Erbe in „seinem Westerwald“ eine Heimat finden durften und dass wir durch die Stiftung seine Kunstwerke für Kunstinteressierte aus unserer Region, und natürlich auch weit darüber hinaus, erhalten und zugänglich machen konnten“, sagte Volker Mendel.
Andreas Bruchhäuser sprach für die Familie und meinte: „Erinnerungen verblassen mit der Zeit, aber die Bilder bleiben. Deshalb finde ich es toll, dass die Stiftung entstanden ist. Die Familie war einhellig der Meinung, die Bilder in die Stiftung zu geben. Die Kunst wird sich verselbständigen und von der Person des Vaters lösen.“
Zurück im Haus Neitzert gab es bei Kaffee, Kuchen und Wein interessante Gespräche und Erinnerungen wurden ausgetauscht. (woti)
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