Was wirklich wichtig ist: Kunstaktion zog viele Blicke auf sich
Eine schwarze Tafel geht um die Welt: Als die amerikanische Künstlerin Candy Chang einen Menschen, der ihr sehr viel bedeutet hatte, verlor, forderte sie die Menschen in ihrer Umgebung auf, das aufzuschreiben, was ihnen im Leben wichtig ist. Auf eine schwarze Tafel schrieben sie ihre persönlichen Wünsche und Sehnsüchte und teilten sie so mit anderen Passanten.
Linz. Aus dieser Aktion ist ein weltweites Kunstprojekt geworden. Insgesamt wurden über 500 Tafelwände in mehr als 70 Ländern in 35 verschiedenen Sprachen ausgefüllt. Das Neuwieder Hospiz holte diese Tafel auch in den Kreis Neuwied. Unter anderem wurde sie in der Linzer Altstadt aufgestellt. Das Ergebnis war beeindruckend: „Die Möglichkeit, die eigenen Wünsche aufzuschreiben, wurde sehr gut angenommen“, sagt die Bildungsbeauftragte des Neuwieder Hospizes, Heidi Hahnemann.
Sie berichtet von teilweise berührenden Szenen und Menschen, bei denen einige Gedanken angestoßen wurden. Der Satz „Bevor ich sterbe, möchte ich…“, wurde unter anderem mit Worten, wie „geliebt worden sein“, „Kinder haben“, „nach New York fliegen“ oder „gesegnet worden sein“ beendet. Das Leben bis zum Letzen Augenblick in den Mittelpunkt rücken, das möchten auch die vielen Aktiven des Neuwieder Hospizes. Ihnen geht es darum, nicht dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben und ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen.
Von der positiven Resonanz der Aktion fühlt sich Heidi Hahnemann ermutigt, die Tafel mit dem Titel „Before I die“ (Bevor ich sterbe) auch noch an anderen Orten aufzustellen und so den Menschen die Gelegenheit anzubieten, das zum Ausdruck zu bringen, was ihnen wirklich wichtig ist und in der Hast des Alltages nur allzu oft vergessen wird.
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