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Nachricht vom 06.11.2015    

Wenn Literatur sich mit Körperflüssigkeiten beschäftigt

Der wohl populärste Roman, der den Körper und seine Ausscheidungen zum Gegenstand literarischer Betrachtung machte, ist „Feuchtgebiete“ aus dem Jahr 2008, der Debütroman der ehemaligen Viva-Moderatorin Charlotte Roche.

Dr. Iris Meinen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Universität Koblenz. Foto: privat

Neuwied. Der Erfolg dieses Werkes macht eines deutlich: Während Blut, Schweiß und Tränen Körpersäfte sind, die uns aus der Literatur bekannt sind - man denke an das Motiv der Blutsbrüderschaft oder jene unzählbaren Tränen, die aus Liebe vergossen wurden – so treten nun gehäuft jene Körperflüssigkeiten in den Fokus der literarischen Gestaltung, die leichten „Ekel“ hervorrufen können.

Zahlreiche Kritiker hielten die Fokussierung der zumeist jungen Literaten auf das Thema für ein rein provokatives Element im Rahmen einer gekonnten Marketingstrategie. Bei genauer Betrachtung erscheint das jedoch etwas kurz gegriffen. Gemeinsam mit der VHS Neuwied geht die Stadtbibliothek bei einem Vortragsabend mit Lesung dem Phänomen „Körpersäfte“ auf die Spur.



„Warum wird hier eigentlich so viel gespuckt?“ ist ein Vortrag, der in die kulturhistorische Entwicklung der Körpersäfte einführt. Dr. Iris Meinen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Universität Koblenz, belegt dabei ihre Thesen mit verschiedenen Textauszügen aus der Literatur, die zum Teil weit über die Frage von Tabus und Tabubrüchen hinausgehen.

Termin: Donnerstag, 12. November, 18 bis 20 Uhr, Stadtbibliothek Neuwied, Pfarrstraße 8, Telefon 02631 802700. Der Eintritt kostet fünf Euro.



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