Werbung

Nachricht vom 07.11.2015    

Breitbandversorgung: IHK kritisiert Landesregierung

Am 6. November stellte die Landesregierung in Berlin rheinland-pfälzische Breitband-Modellprojekte vor – und will damit auf gute Rahmenbedingungen für eine digitale Zukunft verweisen. Doch wie sieht die Wirklichkeit im Land aus? Aus Sicht der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) liegen Anspruch und Realität noch weit auseinander.

Rheinland-Pfalz. „Schnelles Netz – gute Zukunft. Rheinland-Pfalz, Land der digitalen Möglichkeiten“ – unter diesem Titel präsentierte die Landesregierung am 6. November in der Berliner Landesvertretung Modellprojekte. Die IHK Rheinland-Pfalz verweist in einer Pressemitteilung allerdings darauf, dass die Versorgung mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s in Rheinland-Pfalz laut einer aktuellen Erhebung des TÜV Rheinland tatsächlich bei 65,9 Prozent aller Haushalte lägen.

Vom Ziel der Bundesregierung, im Download 50 Mbit/s für 75 Prozent der Haushalte zur Verfügung zu stellen, sei man derzeit also immer noch weit entfernt – und dieses Ziel hätte bis 2014 erreicht sein sollen. „Obwohl in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung der Breitbandverfügbarkeit erreicht werden konnte, bleibt Rheinland-Pfalz im Vergleich zu allen anderen westdeutschen Bundesländern Schlusslicht“, kritisiert Nicole Rabold, breitbandpolitische Sprecherin der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, den aktuellen Zustand der Breitbandversorgung im Land. „Die Zeit, Fördermittel des Bundes zur Unterstützung des Breitbandausbaus in Anspruch zu nehmen, läuft – ohne dass die Kommunen und Landkreise im Land mit ihren Projekten soweit fortgeschritten wären, um davon profitieren zu können.“



Ein grundsätzliches Problem beim Ausbau bestehe darin, dass Industrie- und Gewerbegebiete, deren Ausbau für Netzbetreiber meist wenig rentabel ist, bei den gegenwärtigen Planungen außen vor blieben. Das Ergebnis: defizitäre Versorgung der Gewerbegebiete in ländlichen Regionen, jedoch häufig auch in denen der Städte. Aus Sicht der rheinland-pfälzischen IHK besteht hier mittlerweile ein gravierender Standortnachteil, der mittelfristig zur Abwanderung von Unternehmen und somit zur Schwächung ganzer Regionen führen könnte.

„Es ist höchste Zeit, den Breitbandausbau auf den Bedarf der Wirtschaft auszurichten und aktiv Lösungen für Industrie- und Gewerbegebiete zu suchen“, so Rabold. „Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können, werden die Unternehmen mittelfristig symmetrische Breitbandverbindungen benötigen – Leitungen, die beim Upload genauso schnell sind wie im Download. Daher sollte es Ziel aller Ausbaubemühungen sein, Gewerbebetriebe mit Glasfaser bis ins Haus zu versorgen. Nur so kann Rheinland-Pfalz dem Anspruch ,Land der digitalen Möglichkeiten‘ überhaupt gerecht werden.“



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Auf ein Wort: Bürgersprechstunde mit OB Jan Einig in Oberbieber

Neuwied. Zur letzten Sprechstunde des Jahres sind am Mittwoch, 11. Dezember, die Bürger aus Oberbieber eingeladen. Abgehalten ...

Diedenhofen (SPD) kandidiert mit viel Rückenwind erneut für Bundestag

Region. In seiner Rede schwor der Abgeordnete seine Partei auf den anstehenden Wahlkampf ein und nahm Stellung zum Aus der ...

Brigitte Neumann ist neue Vorsitzende des Neuwieder Seniorenbeirates

Neuwied. Bürgermeister Peter Jung, der seit den Stadtratswahlen im Juni den Seniorenbeirat interimsweise geleitet hatte, ...

Kreis Neuwied hat Klimaschutz-Instrument für Unterricht entwickelt

Kreis Neuwied. Folgerichtig hat der Landkreis Neuwied für seine Schulen und über seine Stabsstelle Energie, Klima, Umwelt ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Auch Monate nach der Kommunalwahl: Viele Ortsbürgermeisterstellen unbesetzt

Mainz/Region. "Die kommunalpolitischen Ehrenämter bilden das Rückgrat unserer Demokratie vor Ort, und es ist besorgniserregend, ...

Weitere Artikel


Erlebnistage in der Südöstlichen Innenstadt

Neuwied. Gemeinsam mit dem Theaterprojekt „Chamäleon“, dem Kreismedienzentrum Neuwied und dem Erlebnispädagogen Karsten Schröter ...

Romantik pur im Dianasaal Schloss Engers

Neuwied. Das 1. Streichquartett des jungen Sergei Rachmaninow macht den Anfang, gefolgt vom Es-Dur-Quartett des Spaniers ...

Ortsgemeinde Kleinmaischeid - „Adventsfeier im Lichterglanz“

Kleinmaischeid. Mit musikalischer Umrahmung durch den Spielmannszug, das Blasorchester Maischeid & Stebach und DJ Peter Obert ...

Kommunen sollen mehr Geld für Flüchtlingshilfe erhalten

Rheinland-Pfalz. „Die Änderung des Landesaufnahmegesetzes führt bei den Kommunen zu einer deutlichen Verbesserung bei der ...

Integrationstreff Liebfrauen eröffnet

Neuwied. Durch dieses Angebot finden die Asylbewerber leichter Anschluss und knüpfen sowohl mit Deutschen als auch untereinander ...

Neuwieder besuchen den siebten Seniorenkongress

Neuwied. Die meisten Menschen möchten in ihrer gewohnten Umgebung alt werden. Doch was passiert, wenn gerade im ländlichen ...

Werbung