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Nachricht vom 08.11.2015    

OB-Wahl Neuwied: Roth verfehlt knapp absolute Mehrheit

Die Wähler haben am 8. November bei der Oberbürgermeisterwahl nur eine Vorentscheidung getroffen. Nach dem vorläufigen Ergebnis kam Amtsinhaber Nikolaus Roth (SPD) auf 48,79 Prozent der Stimmen vor Martin Hahn (CDU) mit 31,73 Prozent. Termin der Stichwahl ist der 22. November.

Nikolaus Roth (2. von links) sah nicht glücklich aus, als er in den Presseraum kam. Fotos: Wolfgang Tischler

Neuwied. Die Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeister Wahl in Neuwied lag bei 37,1 Prozent und damit ein wenig höher als in 2007. Überraschend war übereinstimmend das Ergebnis des unabhängigen Kandidaten Peter Baum, der auf 11,5 Prozent kam. Nur er selbst war davon enttäuscht. „Ich habe mir mehr erhofft“, war Baums Reaktion. Der Kandidat der Grünen, Ralf Seemann kam auf 8,87 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Bereits acht Minuten nach Schließung der Wahllokale war das erste Ergebnis da. Es kam aus Altwied. Dort holte Roth 62,4 Prozent der Stimmen. Bis zur Auszählung der Hälfte der 54 Wahlbezirke lag Roth über den erforderlichen 50,01 Prozent. Der Oberbürgermeister meinte dann auch in einer ersten Stellungnahme: „Das Ergebnis überrascht mich nicht. Die dritte Wiederwahl ist die schwerste.“

Martin Hahn war natürlich nicht zufrieden. „Ich habe persönlich ein besseres Ergebnis erwartet, dies steht außer Frage.“ Nach seiner Meinung hat sich die Mehrheit für den Wechsel entschieden. Er sieht es darin, dass auch Baum und Seemann den Wechsel wollten. „Ich hoffe, dass die Wähler der Beiden nun auch in der Stichwahl dazu stehen und den Wechsel wollen“, meinte Martin Hahn. Er will mit seinem Wahlkampfteam bereits am morgigen Montag voll durchstarten und meint: „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserer Truppe den Wechsel schaffen können.“

Hahn sieht die Aufgabe darin, die Wähler von den Grünen und Baum auf sich zu fokussieren. Baum hat aber an dem Wahlabend klar betont, dass er keine Wahlempfehlung abgeben wolle. Auch sein Unterstützer Dr. Jan Bollinger von der AfD wollte sich am Wahlabend nicht festlegen.

Sven Lefkowitz, der Fraktionsvorsitzende der Neuwieder SPD meinte: „Ich finde den Abstand zwischen Hahn und Roth von 17 Prozent erfreulich. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen und wir werden die nächsten 14 Tagen hart arbeiten.“ Der Landtagsabgeordnete Fredi Winter (SPD) konnte eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen, dass der „Nikolaustag“ um 14 Tage verschoben ist. Er zeigte sich kämpferisch und ist fest davon überzeugt, dass in 14 Tagen dann der „Nikolaustag“ ist.



Roth war sich sicher, dass die Entscheidung der Wahl in Heimbach-Weis gefallen ist. Dort kam Hahn auf 53,4 Prozent, Roth nur auf 36,7 Prozent. Dafür war Roth in den CDU-Hochburgen Gladbach und Engers erfolgreich. Hier will Hahn besonders stark in den nächsten 14 Tagen angreifen. Aber direkt am Montag wollen die beiden Kandidaten mit ihren Parteien die Wahlkampfstrategie für die Stichwahl festlegen.

Der Grüne Ralf Seemann zeigte sich mit seinen 8,87 Prozent zufrieden, auch wenn er im Vorfeld von einem zweistelligen Ergebnis sprach. Sehr zufrieden war er mit dem Ergebnis in der Innenstadt, wo
er bei 10,4 Prozent lag. In den Stadtteilen sieht Seemann für seine Partei noch Nachholbedarf. „Wir werden prüfen woran es liegt“, meinte Seemann.

Die Stichwahl zwischen Nikolaus Roth und Martin Hahn findet am Sonntag, den 22. November statt. Das Briefwahlbüro öffnet dazu wieder für den Publikumsverkehr am Donnerstag, 12. November. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 12 Uhr.

Wer sich für die detaillierten Ergebnisse interessiert, der wird auf der Seite der Stadt Neuwied fündig. (woti)


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