Werbung

Nachricht vom 19.11.2015    

Bahnschranke Ariendorf – Licht am Ende des Tunnels?

Was die Bahnschranke in Ariendorf angeht, hoffen Stadt Bad Hönningen und Anwohner nun auf Unterstützung von Detlev Pilger. Der Bundestagsabgeordnete will sich für die Verbesserung der beklagenswerten Situation einsetzen.

Stadt und Bürger hoffen nun auf Unterstützung, damit sich die Situation an der Bahnschranke verbessert. Foto: Simone Schwamborn

Bad Hönningen. Der Geradeausverkehr lässt sich von der roten Abbiegeampel irritieren und bremst auf einsamer Straße ab, Autofahrer fahren über die Gleise und beweisen Nerven wie Stahl, wenn sich die Züge bei offener Schranke nähern - ganz zu schweigen von den quietschenden Zugbremsen, die die Anrainer rund um die Uhr malträtieren: Die Problematik schauen sich Stadt Bad Hönningen und Anwohner Ariendorfs schon eine ganze Weile an.

Es hat auch Schriftverkehr gegeben, mit dem Eisenbahnbundesamt und der DB Netz AG. „Die DB Netz AG schlug vor, die Schranke zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen zu halten, aber das ist keine Lösung“, sagte Stadtbürgermeister Guido Job. Auf dessen Einladung hin kamen Bundestagsabgeordneter Detlev Pilger und die Kandidatin für den Landtag, Birgit Haas, am Mittwoch, 18. November, nach Ariendorf, um sich vor Ort ein Bild zu machen.

„Wenn die Schranke nachts geschlossen bleibt, ist der Ort abgehängt. Das wäre der Anfang vom Ende“, meinte auch Heinz-Günter Heck, Vorsitzender des Bürgervereins Ariendorf. Er sowie Petra Kessel und Karin Fröhlich, die beide Anlieger und im Vereinsvorstand sind, berichteten von bizarren Situationen. „Ein Auto fährt über die Gleise, der Fahrer sieht den Zug kommen. Der Zug hält vor der Schranke am Signal, aber die Schranke bleibt oben“, erzählte Heck. „Ich habe auch schon miterlebt, dass ein Zug am Signal stand, die Schranke oben war und sich die Autos auf der Abbiegespur der B42 stauten. Außer Gehupe passierte zehn Minuten lang gar nichts“, berichtete Kessel. Mit der elektronischen Umrüstung des Stellwerkes wurden Bahnschranke und Ampelanlage an der B42 erneuert. „Die Ampelanlage hat viele Unfälle verursacht. Auf unser massives Betreiben hin wurde sie etwas umgeändert, irritiert aber immer noch“, erzählte Job.



Die Forderung nach Geschwindigkeitsreduzierung der Züge hat das Eisenbahnbundesamt abgelehnt, da diese keinen flüssigen Bahnverkehr mehr erlauben würde. Die DB Netz AG unterbreitete zwei „Lösungsansätze“. Zum einen die Einrichtung eines zusätzlichen Hauptsignals in Fahrtrichtung Süd-Nord zur Reduzierung von Bremsungen wahrscheinlich noch in 2015. Zum anderen die Einrichtung eines Rangierschalters für behinderungsfreies Fahren in beide Richtungen höchstwahrscheinlich nicht mehr in 2015.

„Wir wollen ja hier heute alles auf den Tisch legen“, erzählte Job von Briefwechseln und Bürgerversammlungen und sagte dann: „Wir fordern das Hauptsignal, den Rangierschalter und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Kilometer pro Stunde. Wir haben den Beweis, dass die Begrenzung wirkt. Als hier die Gleisarbeiten durchgeführt wurden, hat es kein Bremsengequietsche gegeben“. Pilger sagte seine Unterstützung zu: Er will das Thema in die Parlamentariergruppe, die sich mit Bahnlärm beschäftigt, einbringen. „Wir werden die Verantwortlichen der DB Netz AG in Kenntnis setzen und um Rückantwort bitten. Sollte die Bahn ein Treffen vor Ort vorschlagen, organisieren wir das gerne“, sagte Pilger. Simone Schwamborn


Lokales: Bad Hönningen & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Bad Hönningen auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Erwin Rüddel besuchte MS-Selbsthilfegruppe

Dierdorf. Die Gruppe kümmere sich in vorbildlicher und vielfältiger Weise um Anliegen und Probleme der Menschen mit MS in ...

Zieht sich Rheinland-Pfalz aus Agrarverwaltung zurück?

Kreis Neuwied. Zudem führt ein Ausbau der Beratung für die Ökologische Wirtschaftsweise im Dienstleistungszentrum Ländlicher ...

Knuspermarkt erstmals mit Kinder-Knusperland

Neuwied. Ein Kinder-Knusperland versüßt den Kids die Vorweihnachtszeit und schickt sie auf eine Erkundungstour durch verschiedene ...

IHK warnt vor neuen Belastungen in der Tourismusbranche

Region. Die geplante Ausweitung des Fremdenverkehrs- und Kurbeitrags hin zu einem Tourismus- und Gästebeitrag auf alle Kommunen ...

Gewerbevereine der Region setzen auf Zusammenarbeit

Hemmelzen – Am 17. November trafen sich, auf Einladung der Leistungsgemeinschaft Flammersfeld, die Gewerbevereine aus der ...

RKK-Verdienstmedaillen beim Sessionsauftakt

Dattenberg. Seit nunmehr 80 Jahren besteht die KG Dattenberg, die alljährlich in der „fünften Jahreszeit“ für Jung und Alt ...

Werbung