OB Nikolaus Roth gewinnt Stichwahl deutlich
Amtsinhaber Nikolaus Roth hat am Sonntag, den 22. November die Oberbürgermeister-Stichwahl deutlich mit 62,2 Prozent gegen seinen Herausforderer Martin Hahn (CDU) gewonnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 30,44 Prozent.
Neuwied. Nachdem im ersten Wahlgang Nikolaus Roth schon mit deutlichem Abstand vor seinem Herausforderer Martin Hahn gelegen hatte, war es in der Stichwahl noch deutlicher. In absoluten Stimmen kam Roth auf 9.157, am 8. November waren es 8.811. Sein Herausforderer Hahn konnte seine Stimmenanzahl nicht halten, er erreichte 5565, gegenüber 5.731 bei der ersten Wahl. Hahn hat es offensichtlich nicht geschafft seine Wähler zur Stichwahl zu mobilisieren und die Wähler der beiden ausgeschiedenen Kandidaten zu sich zu ziehen. Ralf Seemann war am Abend ins Rathaus gekommen, um die Auszählung zu verfolgen. Sein Mitbewerber Baum zog es vor ins Konzert zu gehen.
Die SPD war bei der ersten Wahl schon enttäuscht, nicht direkt die absolute Mehrheit geschafft zu haben, wie jetzt der Fraktionssprecher Sven Lefkowitz einräumte. Dafür war die Stimmung am Sonntagabend blendend. Nachdem alle Bezirke ausgezählt waren, brach im Zimmer des Oberbürgermeisters großer Jubel aus. Viele Parteifreunde waren gekommen, um live dabei zu sein, wenn die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken einlaufen. Bei den ersten Ergebnissen wurde schon klar, dass Roth jeweils mehr zulegen konnte als sein Herausforderer Hahn.
Nikolaus Roth dankte dann auch als erstes den Wählern, die ihm das Vertrauen für weitere acht Jahre geschenkt haben. Im Vorfeld hatte Roth immer wieder betont, dass die Wahl zur dritten Amtszeit die schwerste sei. „Die Begegnungen der letzten zweieinhalb Monate möchte ich nicht missen, die ich bei meinen Hausbesuchen erfahren durfte“, sagte Roth. Womit er nicht zufrieden war, das war die Wahlbeteiligung, die bei 30,44 Prozent lag. Dies sah auch Hahn so. „Mit dem Ergebnis bin ich hochzufrieden. Es ist ein deutliches Ergebnis“, war die erste Reaktion von Nikolaus Roth.
Landtagsabgeordneter Fredi Winter meinte: „Heute ist mit 14 Tagen Verspätung Nikolaus-Tag. Es ist der Lohn für die prima Arbeit in der Vergangenheit. Die gute Politik in Neuwied kann nun fortgesetzt werden.“
Der SPD-Fraktionssprecher Sven Lefkowitz erklärte: „Die Wechselstimmung ist mit dem heutigen Ergebnis ad absurdum geführt worden. Der Zuwachs für Roth spricht eine ganz deutliche Sprache.“ Zur Wahlbeteiligung merkte er an, dass in vergleichbaren Städten die Wahlbeteiligungen bei Stichwahlen oft geringer seien. Auf die Zusammenarbeit in der Koalition angesprochen, meinte Lefkowitz: „An der Arbeit mit der CDU ändert sich nichts. Zur anstehenden Bürgermeisterwahl hat die CDU das Vorschlagsrecht. Wir werden uns natürlich die Person genau anschauen.“
Martin Hahn wird für den Posten des Bürgermeisters nicht zur Verfügung stehen, das hat er am Wahlabend der Stichwahl nochmals klar gesagt. Über mögliche Personen wollte er sich nicht äußern. Seine erste Stellungnahme war: „Ich bin von dem Ergebnis nicht begeistert. Für mich persönlich ist es nicht befriedigend. Mein Ziel war es natürlich zu gewinnen, aber der Abstand ist groß.“ In der SPD waren am Abend Stimmen laut geworden, dass Hahn jetzt seine Ämter nach der deutlichen Niederlage abgeben solle. Dies schloss der CDU-Mann aber kategorisch aus. „Ich hatte eine Wechselstimmung gefühlt, aber das Ergebnis ist ein anderes. Meine Aufgabe ist es jetzt, die von mir geforderten Dinge in die richtige Richtung zu bringen“, sagte Martin Hahn.
CDU-Geschäftsführer Pascal Badziong meinte: „Selbstverständlich kann Martin Hahn alle seine Ämter behalten, er hat immerhin den OB zur Stichwahl gezwungen. Ich hoffe, dass Roth die Aktivitäten, die er in den letzten 14 Tagen an den Tag gelegt hat, bündelt und so künftig seine Amtsgeschäfte führt.“ (woti)
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |