Nussknackermarkt Engers das letzte Mal mit Nikolaus Patrick
Traditionell findet in Engers am 1. Advent der Nussknackermarkt statt. Ortsansässige Vereine und Händler von außerhalb boten Allerlei an. Auch Patrick Kaußen, der Nikolaus vom Nussknackermarkt, war wieder dabei – dieses Jahr jedoch zum letzten Mal.
Neuwied-Engers. Wie jedes Jahr kommen die Scharen aus der Region bis hin zum tiefsten Westerwald und der Eifel nach Engers, um den Nussknackermarkt zu besuchen. Für den 28. und 29. November wurden in der alten Schloßstraße und im Hof des kurfürstlichen Schloss die Stände in kleinen Zelten aufgestellt. Diese wurden weihnachtlich geschmückt und, wie das Schloss selbst, dann mit bunten Scheinwerfern beleuchtet. So entstand auch bei geringen Temperaturen ein warmes Ambiente.
Die Händler boten neben warmen Mützen und Schals auch viel Weihnachtsdekoration an. Auch waren die örtlichen Vereine vertreten. Sie boten heiße Getränke wie Kakao für die Kleinen und Glühwein für die Großen, und Leckereien wie frische Waffeln, Krebbelcher und anderes an. Auf dem ganzen Schlosshof roch es köstlich, nicht nur nach gebrannten Mandeln. Musikvereine aus dem benachbarten Block und Heimbach-Weis, sowie die Turmbläser aus Anhausen sorgen für vorweihnachtliche Unterhaltung. Ein kleines Highlight -wie jedes Jahr- ist der Rundgang von Packtrick Kaußen. Patrick ist seit 15 Jahren der rollstuhlfahrende Nikolaus auf dem Engerser Nussknackermarkt.
Doch leider was dieses Jahr der letzte Rundgang von Patrick gewesen: „Ich mache den Nikolaus hier schon seit 15 Jahren, egal bei welchem Wetter. Man sagt aber, man solle gehen wenn es am schönsten ist. Ich habe das Gefühl, dass es der richtige Zeitpunkt dafür ist“ erklärt Patrick. „Ich habe in der ganzen Zeit sehr viel Spaß gehabt. Am Schönsten ist es, wenn man den Kleinsten mit einem Plätzchen den Tag versüßt und mit dann ein Lächeln und strahlende Augen schenken. Und wenn man mir ein Lied gesungen oder Gedicht vorgetragen hat, dann habe ich gestrahlt“.
„Sogar eine meiner alten Lehrerinnen, die wohnt im tiefsten Westerwald, hatte gelesen, dass ich aufhören würde. Sie kam extra mit ihren Enkeln nach Engers, um mich noch einmal zu sehen und sich persönlich bei mir zu verabschieden. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“, ergänzt Patrick. Auf die Frage, ob er irgendwann wieder als unser Nikolaus zurückkehren wird, antwortete er knapp: „Man weiß nie was die Zukunft bringt“.
Der Nussknackermarkt wurde all die Jahre zuvor immer vom Möhnenverein ausgerichtet. Bis vor Kurzem war noch unklar, ob es den Nussknackermarkt überhaupt noch weiter geben wird. Der Möhnenverein hatte sich aus des dem aktiven Planungsteam zurückgezogen. Dieses Jahr jedoch kümmert sich der Bürgerverein um die Organisation. Nach Angaben von Bernd Wolff, dem Vorsitzenden des Bürgervereins, ist der Nussknackermarkt ein wichtiger Teil des Engerser Veranstaltungskalenders und dürfe nicht fehlen. Uwe Schumann
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