Landwirtschaft gestaltet Heimat
Achim Hallerbach begrüßte über 90 Landwirte aus dem Kreis Neuwied auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Thomas Wilsberg in Asbach-Oberplag. Man traf sich dort, um gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser über die Chancen und die Zukunft der Agrarumweltmaßnahmen zu diskutieren.
Asbach. Die Bedeutung der Agrarumweltmaßnahmen für die Wirtschaftlichkeit der Betriebe findet aktuell auch Ausdruck darin, dass noch in diesem Monat erstmalig ein zweites Antragsverfahren zum Einstieg in die ökologische Wirtschaftsweise angeboten wird. „Gerade die Milcherzeuger leiden dieses Jahr enorm unter den niedrigen Milchpreisen, während für Ökomilch weiterhin noch attraktive Milchpreise gezahlt werden. Aber auch der Umstieg auf Mutterkuhhaltung wird durch die Förderung in den verschiedenen Agrarumweltprogrammen erleichtert“, betont Staatssekretär Peter Bleser. Es gibt natürlich auch kritische Stimmen gegen die Förderung, da hierdurch expansionswillige Landwirte im Kampf um den Faktor Fläche oft nicht zum Zuge kommen.
„Aber gerade der grünlandreiche Kreis Neuwied, mit seinen oftmals nur extensiv zu bewirtschaftenden Flächen profitiert von dieser Förderung. Ohne das Engagement der Landwirte und die finanzielle Unterstützung durch die Agrarumweltmaßnahmen würden sicherlich viele Hanglagen und Bachauen nicht mehr bewirtschaftet werden und verbuschen. Naturschutz und Landwirtschaft gehören zusammen. Nur durch die Arbeit der Landwirte und die nutzende Pflege unserer Landschaft leben wir dort wo wir leben“, stellte Achim Hallerbach fest und unterstrich: „Landwirtschaft gestaltet Heimat!“
Von den rund 350 Landwirten im Kreis Neuwied werden 125 Agrarumweltmaßnahmen beantragt, davon wirtschaften bereits 57 Betriebe nach den Richtlinien der ökologischen Wirtschaftsweise, Tendenz steigend. Weitere 49 Landwirte bewirtschaften ihr Grünland extensiv und lediglich neun nehmen an den angebotenen Ackerbauprogrammen teil. Ein Indiz dafür, dass die Attraktivität der Agrarumweltmaßnahmen mit zunehmender Boden- und Klimagüte abnimmt, beziehungsweise die angebotenen Fördersummen nicht die Nachteile der Agrarumweltverpflichtungen abdecken. Hier bedarf es neuer Modelle der Vertragslandwirtschaft.
„Echten Fortschritt beim Natur- und Artenschutz erreichen wir nur gemeinsam mit der Landwirtschaft – und nicht gegen sie. Mit ihrer Forderung, die EU-Agrarsubventionen nach 2020 abzuschaffen, schießt die Bundesumweltministerin deutlich über das Ziel hinaus. Die Vorschläge von Frau Hendricks sind existenzgefährdend für unsere Landwirtschaft. Sind doch die Direktzahlungen die einzige stabile Konstante im landwirtschaftlichen Wirtschaften – frei von Wetter- und Marktkapriolen“, unterstreicht der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.
Die Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Wer auch in Zukunft eine Landwirtschaft will, in der auch kleine und mittelgroße Höfe bei steigenden Umweltanforderungen eine Überlebenschance haben, der wird an dem Instrument der Direktzahlung zur Unterstützung dieser Landwirte nicht vorbeikommen.“, erklären Staatssekretär Peter Bleser und Achim Hallerbach übereinstimmend.
In seinem Grußwort unterstrich Peter Bleser die gesellschaftliche Verantwortung, den landwirtschaftlichen Betriebsnachfolgern, hier in Person des kleinen Jan Wilsberg, eine verlässliche Planungssicherheit für Ihre Zukunft zu sichern.
Im Anschluss an die Diskussion zeigte Thomas Wilsberg seine Hofstelle sowie seine Rinderfang- und -behandlungsanlage sowie einen selbstgebauten Kälberfang. Für das leibliche Wohl wurde bestens durch die Landfrauen des Kreises Neuwied unter Vorsitz von Hella Holschbach gesorgt.
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