Neuwieder Bären empfangen Freitagabend die Black Dragons
Am Ende einer turbulenten Woche geht es für den EHC Neuwied am Freitag und Sonntag in der Oberliga Nord wieder um wichtige Punkte im Kampf um einen Play-off-Platz. Am Freitag, den 8. Januar empfangen die Bären um 20 Uhr in heimischer Halle die Black Dragons Erfurt, am Sonntag, den 10. Januar gastiert man bei den Saale Bulls in Halle (18 Uhr).
Neuwied. Ob der neue, von den Fans finanzierte Stürmer dann bereits für Neuwied auflaufen kann, ist derzeit noch nicht sicher. Eigentlich hatte Craig Streu kein gutes Gefühl bei dieser Aktion. Die Fans um Unterstützung bitten bei der Verpflichtung eines Spielers? „Ich war mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist“, sagt der Deutsch-Kanadier ehrlich. Die Fans hatten sich Verstärkung für den Kader gewünscht, der Spieleretat war jedoch ausgeschöpft. Sponsor und Gönner Burkhard Weller bot an, einen Teil der Kosten zu übernehmen, es blieb eine Lücke von 6000 Euro. Also fragte der Verein die Fans, ob sie Lust hätten einen Stürmer zu verpflichten. Montags postete man es auf Facebook, bis Sonntag wollte man sammeln. Doch nur 36 Stunden später, am Dienstagabend, war das Geld für den Neuzugang bereits zusammen – dank unzähliger Spenden aus der Bärenfamilie.
„Sorry, aber das ist doch echt Wahnsinn“, fehlen Streu die Worte. „Das ist wirklich unglaublich. Ich habe so etwas in 24 Jahren Eishockey in Deutschland noch nicht erlebt.“ Auch die Mannschaft reagierte fast sprachlos auf diese Reaktion der Fans. „That is sick, crazy, unbelievable, just unreal“, sagte EHC-Kapitän Brian Gibbons. „Diese Fans sind mit Worten nicht zu beschreiben. Wir haben bei Facebook mitgefiebert und konnten nicht glauben, wie groß die Unterstützung ist.“ Seit Dienstagabend glühen nun die Drähte zwischen Neuwied und dem Neuzugang, dessen Name noch ein Geheimnis ist. Viel schneller als erwartet versucht man nun, den Stürmer bereits für das Wochenende spielberechtigt zu bekommen. Ausgang noch offen.
„Wir werden auch mit diesem Neuzugang nicht von unserer Philosophie abweichen“, stellt Craig Streu klar. „Unsere jungen Spieler werden weiter ihre Chance bekommen, können aber sicherlich auch von der Erfahrung des Neuen profitieren. Wir alle freuen uns, dass es geklappt hat.“ Die Mannschaft hatte dem Trainer zuletzt viel Freude bereitet, „weil sie ein sehr attraktives und schnelles Eishockey spielt“. Eine ganz wichtige Rolle spielen dabei die Spieler der Kooperationspartner Jungadler Mannheim und Rote Teufel Bad Nauheim. Wie zum Beleg besorgte Bad Nauheims Deion Müller am vergangenen Sonntag im Spiel gegen Herne den so wichtigen 2:2-Ausgleich. „Diese Kooperationen sind für uns Gold wert“, sagt der Trainer. „Die Jungs haben alle Spaß bei uns und wollen auch für die Bären spielen. Das macht diese Zusammenarbeit mit Bad Nauheim und auch mit Mannheim so wertvoll. Keiner von den Jungs sieht es als Strafe an, bei uns spielen zu müssen.“
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In den beiden Spielen am Wochenende geht es nun darum, das bisher gezeigte Hockey in weitere Punkte umzumünzen. „Läuferisch und physikalisch haben wir uns noch einmal verbessert. Wir spielen defensiv sehr stark, angefangen bei Keeper Björn Linda. Alle arbeiten sehr hart. Wir schaffen es eigentlich in jedem Spiel, unseren Gameplan nahezu perfekt umzusetzen. jetzt müssen wir nur noch unsere Chancen besser nutzen, um mehr Tore zu schießen.“
Für das Heimspiel gegen Erfurt ist die Erwartungshaltung hoch, ein Heimsieg muss her, will man nicht wertvollen Boden verlieren im Kampf um die Play-offs. „Erfurt hat einen guten Kader und eine richtig starke Reihe, da müssen wir hellwach sein“, fordert der Trainer, der aber auch den Vergleich zieht zum schweren Auswärtsspiel in Halle. „Die haben drei richtig starke Reihen. jeder Punkt dort wäre für uns sehr wertvoll und ein großer Gewinn.“
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