Gesundheitsminister Gröhe zu Gast bei CDU in Erpel
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe machte eine Stippvisite beim Neujahrsgespräch des CDU Ortsverbandes Erpel und CDU Kreisverbandes Neuwied. Die Zeit des Gastes aus Berlin war knapp bemessen, insofern fasste sich die Erpeler CDU Vorsitzende Gisela Stahl bei der Begrüßung ganz kurz.
Erpel. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel umriss nur knapp, worum es im überfüllten Erpeler Bürgersaal in der kommenden Stunde gehen sollte. Im Fokus des Neujahrsgesprächs ständen die Stärkung der ländlichen Versorgung, unter anderem durch Telemedizin, der Ausbau der Pflege, die Reform der Pflegeausbildung sowie die Verbesserung von Qualität und Hygiene in Krankenhäusern. „Im Gesundheitswesen stehen weitreichende und bedeutende Veränderungen an. Auch dazu wird der Bundesgesundheitsminister exklusiv berichten“, sagte Rüddel, der dem Gesundheitsausschuss der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag angehört.
Wer jedoch hoffte, der Gast aus Berlin werde beleuchten, welche greifbaren Lösungen die Gesundheitspolitik für die sich andeutenden Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum im Kreis Neuwied bereit hält, der wurde enttäuscht. Ortsnahe Grundversorgung zu sichern sei das Ziel. Man könne nicht in ganz Deutschland überall, gleich hohe Facharztqualität anbieten. Nichts destotrotz, werde denen, die krank sind auf jeden Fall geholfen. Neue Wege müssten gegangen werden, etwa durch „die Zusammenarbeit mit Spitzenhäusern“, aber auch durch die Möglichkeiten, die die Telemedizin biete. Hohe Qualität und flächendeckende Versorgung in einer Gesellschaft, die auch noch immer älter werde, in der demenzielle Erkrankungen weiter zunehmen, sei außerdem teuer. Insofern seien die jüngsten Beitragssteigerungen der Krankenkassen unausweichlich gewesen.
Er betonte auch, dass Hilfe im Krankheitsfall nicht vom Einkommen oder dem Wohnort abhängig sein dürfe. Es brauche aber noch mehr Menschen, die im Gesundheitssektor, vor allem in der Pflege arbeiten. „Zur Stärkung der Pflege am Bett wird ein Pflegestellen-Förderprogramm eingerichtet. In den Jahren 2016 bis 2018 belaufen sich die Fördermittel auf insgesamt bis zu 660 Millionen Euro. Ab 2019 stehen dauerhaft bis zu 330 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung“, erläuterte der Minister, der darauf hinwies, dass die Politik künftig den Präventionsgedanken weiter in den Vordergrund stelle. Die Reha soll größeren Raum einnehmen und Krankheiten ganzheitlich und fachübergreifend begegnet werden. Ein Innovationsfonds soll Geld bereitstellen, auch das Hygieneförderprogramm werde erweitert. Bevor der Minister zum nächsten Termin eilte, trug er sich ins Goldene Buch von Erpel ein. Wort 2.0
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