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Nachricht vom 26.01.2016    

Inklusionslotsen ebnen den Weg ins Berufsleben

Drei Agenturen für Arbeit starten ein neues Projekt für schwerbehinderte Menschen – Ministerium fördert. Lotsen sollen Ansprechpartner, Koordinatoren und Kümmerer in allen Bereichen und bei allen Fragen sein. Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen Betriebsakquisiteure.

Logo des Arbeitsamts.

Montabaur. Chancen eröffnen, Kompetenzen in den Blick rücken und Vorbehalte abbauen: Inklusionslotsen begleiten schwerbehinderte Menschen auf dem Weg (zurück) ins Berufsleben. Jetzt fiel der Startschuss für dieses zweijährige Projekt in Kooperation der Agenturen für Arbeit Montabaur, Koblenz-Mayen und Neuwied sowie der dazu gehörigen Jobcenter. Auch die praktische Umsetzung läuft partnerschaftlich; fünf Bildungsträger haben sich zusammengeschlossen.

Die Mittel zur Finanzierung fließen aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Es hat insgesamt 80 Millionen Euro bereitgestellt, um Schwerbehinderte in Arbeit zu bringen, und die Deutsche Luft und Raumfahrt (DLR) in Bonn mit der zentralen Projektleitung beauftragt.

Die Idee, aus dieser „Quelle zu schöpfen“, stammt aus Montabaur. „Unser Reha-Team hat zusammen mit den Kollegen aus Koblenz-Mayen und Neuwied ein überzeugendes Konzept entworfen und einen Zuschlag über insgesamt 1,6 Millionen Euro erhalten“, sagt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Im Mittelpunkt steht die Überlegung, dass Integration besser gelingt, wenn Männer und Frauen mit Handicaps von Lotsen begleitet werden. Sie sollen Ansprechpartner, Koordinatoren und Kümmerer in allen denkbaren Bereichen und bei allen Fragen sein.“



Jetzt geht es von der Theorie in die Praxis, und zwar auf breiter Basis. Madeleine Seidel freut sich, dass sich nicht nur die Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn aus dem eigenen Bezirk beteiligen, sondern auch die benachbarten Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Die Gemeinschaft der Bildungsträger, bestehend aus dem Heinrich Haus, den Barmherzigen Brüdern, Betesta, Caritas und Diakonie, deckt über ihre Standorte das gesamte Aktionsgebiet mit sieben Landkreisen ab.

Alle Akteure bringen ihr Fachwissen ein und nutzen ein großes Netzwerk, das noch weiter ausgebaut werden soll. Sie wissen, dass sie sich einer anspruchsvollen Aufgabe stellen. Ihr Klientel sind Menschen mit multiplen Einschränkungen, die unterschiedliche schulische und berufliche Erfahrungen mitbringen. „Ganz wichtig ist es, individuell auf sie einzugehen und sie zu motivieren“, erklärt Anja Voigt, Reha-Teamleiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Auch alltagsbegleitende Hilfen und psychologische Unterstützung sind möglich.“ Den Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen eigens eingestellte Betriebsakquisiteure.



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