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Nachricht vom 02.02.2016    

Mit innovativer Streu-Technik gegen glatte Straßen

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz geht beim Winterdienst weiter innovative Wege: In der Straßenmeisterei Neuwied wird derzeit in einem bundesweit einmaligen Pilotversuch die reine Solestreuung flächendeckend auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen eingesetzt.

Mit innovativer Technik für gut befahrbare Straßen sorgen. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. Die moderne Streu-Technik soll mittelfristig flächendeckend in Rheinland-Pfalz genutzt werden. Mit diesem Pilot ist nun ein weiterer wichtiger Schritt getan. Die Salzsole-Technik ist bereits seit dem Winter 2013/14 auf dem rheinland-pfälzischen Autobahnnetz im Einsatz.

Von dieser in Deutschland noch relativ neuen Methode verspricht sich der Landesbetrieb nennenswerte Streusalzeinsparungen, die sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit des Winterdienstes auswirken. „Wir haben den Anspruch, den Verkehrsteilnehmern eine konstant hohe Winterdienstqualität wirtschaftlich zu erbringen", so Günter Kern, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Infrastrukturministerium, bei einem Besuch in der SM Neuwied. Die Salzsole-Technik biete beim vorbeugenden Streuen ein großes Potential, um mit wesentlich geringeren Mengen an Salz für sichere Fahrbahnverhältnisse zu sorgen, so der Staatssekretär weiter.

Insbesondere auf den Strecken der Straßenmeistereien kann die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer verbessert werden. Die Salzanteile bei der reinen Solestreuung werden – auch unter Verkehr – deutlich langsamer von der Fahrbahn verdrängt, als bei der herkömmlichen Feuchtsalzstreuung. Ausreichende Restsalzmengen verbleiben bis zu 24 Stunden nach der Streuung auf der Fahrbahn.

Eine vorbeugende Glättebekämpfung kann somit mit wesentlich größerer Vorlaufzeit vorgenommen werden. „Wird Glätte vorausgesagt, können wir bereits am Nachmittag oder Abend die Straßen bedienen, das Salz verbleibt dann auch in den Nacht- und frühen Morgenstunden auf der Fahrbahn", erklärt Ursula Gerhartz-Path, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Betrieb im LBM.

Die Qualität des Winterdienstes für das nachgeordnete Netz werde dadurch enorm verbessert. „Durch die vortägige Präventivstreuung können Reifglätte und überfrierender Feuchte nahezu 24 Stunden am Tag ausgeschlossen werden", so Gerhartz-Path weiter. Anders als das Autobahnnetz, auf dem rund um die Uhr Winterdienst gefahren wird, sieht das Anforderungsniveau für das nachgeordnete Netz eine Befahrbarkeit zwischen 6 Uhr und 22 Uhr vor. Mit der neuen Technik geht der LBM demnach über das allgemeine Anforderungsniveau hinaus, was einen beträchtlichen Sicherheitsgewinn für den Verkehrsteilnehmer bedeutet.

Bei der Flüssigstreuung verteilen Sprühdüsen reine Salzsole (Salzanteil 20 Prozent) gleichmäßig auf die Fahrbahn; sie verbleibt dort selbst bei starkem Verkehr. Flüssigstreuung ist beim vorbeugenden Streuen und bei leichten Streueinsätzen bei geringer Luft- und Fahrbahnfeuchtigkeit die technisch und wirtschaftlich optimale Lösung.

Auf das gängige Feuchtsalz 30 (Mischungsverhältnis: 70 Prozent Streusalz, 30 Prozent Sole) wird man im Winterdienst dennoch nicht verzichten können - auf schnee- und eisbedeckter Fahrbahn sowie bei sehr niedrigen Temperaturen bleibt es ohne Alternative.

Zahlen und Fakten
Die SM Neuwied ist in den Landkreisen Neuwied und Mayen-Koblenz für 265 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraße zuständig;
26.000 Liter Sole benötigt die Straßenmeisterei Neuwied, um das gesamte Streckennetz zu bedienen;
mit drei Fahrzeugen schaffen die Betriebsdienstmitarbeiter dies in vier bis fünf Stunden;
bei einem normalen Streueinsatz mit Feuchtsalz (FS 30) werden rund 15 Tonnen verbraucht, bei der Flüssigstreuung sind es nur noch sechs Tonnen;
ihre erste Bewährungsprobe haben die „Flüssigstreuer" Mitte Januar erfolgreich bestanden;
im Bereich der Straßenmeisterei Neuwied werden pro Winter schätzungsweise 40 vorbeugende Streueinsätze gefahren;
hier können also pro Winter knapp 300 Tonnen Salz gespart werden, landesweit sprechen wir von rund 16.000 Tonnen.



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