Arbeitslosigkeit im Januar bei 5,9 Prozent
Wie zu dieser Jahreszeit üblich, ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar deutlich angestiegen. Im Gesamtbezirk der Neuwieder Arbeitsagentur, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, waren im Januar 985 mehr Menschen arbeitslos als im Vormonat. Die Quote kletterte um 0,6 Prozent-Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt jetzt bei 5,9. Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenzahl von 9.723 liegt gleichwohl um 233 unter dem Vorjahresstand, die Arbeitslosenquote dementsprechend um 0,2 Prozent-Punkte niedriger.
Altenkirchen/Neuwied. Von Entlassungen besonders betroffen waren die Beschäftigten in den Außenberufen. Agenturchef Karl-Ernst Starfeld zeigt sich von dieser Entwicklung nicht überrascht: „Der Arbeitsmarkt reagiert nicht allein auf konjunkturelle, sondern auch auf saisonale Einflüsse. So schlägt der Wintereffekt besonders am Jahresbeginn stark zu Buche. Bei schlechtem Wetter – diesmal war das eher Nässe als strenge Kälte - müssen Tätigkeiten unter freiem Himmel ruhen.“ Dieses Tief sei seit der Einführung des Saison-Kurzarbeitergelds im Jahr 2006 weniger ausgeprägt: Viele Baubetriebe, Dachdecker und Landschaftsgärtner nutzen dieses Instrument, um ihre Beschäftigten zu halten. Zudem wirke sich der Hauptkündigungstermin zum Jahresende und das Auslaufen der befristeten Arbeitsverträge nach dem Weihnachtsgeschäft negativ aus.
Die Statistik unterstreicht diese Annahme. Im Laufe des zurückliegenden Monats meldeten sich 2.087 Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab. Auf der anderen Seite kamen 3.074 Personen hinzu. Fast die Hälfte von ihnen (1.477) war zuvor erwerbstätig. Der Anteil der Männer an den 985 Personen, um die der Bestand sich erhöhte, liegt bei 711, der der Frauen bei 274. Wenn man die Arbeitslosenquote von insgesamt 5,9 Prozent nach Geschlechtern splittet, beträgt sie für die Männer 5,9 Prozent (plus 0,8 Punkte gegenüber Dezember), für die Frauen 5,8 Prozent (plus 0,4 Punkte). Dies alles spiegelt, so Starfeld, die jahreszeitliche Flaute der wetterabhängigen Branchen, die in deutlicher Überzahl Männer beschäftigen.
Bezeichnend ist auch, dass der Schwerpunkt bei den Kunden der Agentur für Arbeit liegt – also denjenigen, die Anspruch auf Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung haben, weil sie zuvor ausreichend lange berufstätig waren. Von den insgesamt 9.723 Arbeitslosen sind dies 3.613 Personen, und damit 518 mehr als im Dezember. 6.110 Menschen, die ohne Beschäftigung sind, leben mit ihren Familien von der Grundsicherung (Hartz IV) und werden von den Jobcentern Neuwied und Altenkirchen betreut. In diesem Bereich war der Anstieg im Monatsverlauf mit 467 Männern und Frauen weniger stark ausgeprägt.
Erste positive Signale kommen vom Stellenmarkt. Die Betriebe meldeten dem Arbeitgeberservice der Agentur Neuwied im Januar 604 Stellen. Das ist ein Plus von 82 im Vergleich zum Vormonat und 218 gegenüber dem Vorjahresmonat. Weiterhin hoch bleibt der Bestand an zu vermittelnden Jobs; aktuell sind es 2.192. Das sind 41 mehr als im Dezember und sogar 730 mehr als im Vorjahresmonat. Karl-Ernst Starfeld betont: „Das zeigt zum einen, dass es gute Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, zum anderen aber auch, dass die Unternehmen nicht immer die Bewerber finden, die ihren Erwartungen entsprechen.“
Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise, die der Agenturbezirk Neuwied umfasst. Im Landkreis Neuwied haben derzeit 5.902 Menschen keinen Job – 670 mehr als im Dezember aber 124 weniger als im Januar 2015. Die Quote liegt jetzt bei 6,2 Prozent und damit 0,7 Punkte über dem Wert des Vormonats und 0,2 Punkte unter dem des Vorjahresmonats.
Im Kreis Altenkirchen sind aktuell 3.821 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet; das sind 315 mehr als im Dezember, aber 109 weniger als im Januar 2015. Die aktuelle Quote liegt bei 5,4 Prozent und um 0,4 Prozent gegenüber Dezember zugelegt. Im Vergleich zum Januar 2015 ist sie um 0,3 Prozent gesunken.
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