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Nachricht vom 12.02.2016    

Neuwieder Gesundheitskonferenz tagt in der VHS

"Lifestyle oder Krankheit" - bewusst provokativ ist der Untertitel der diesjährigen Neuwieder Kreisgesundheitskonferenz. Bereits zum dritten Mal steht das Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz im Fokus der Gesundheitskonferenz des Landkreises Neuwied.

Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter, Rita Hoffmann-Roth, Gesundheitsförderung, Dr. Ulrich Kettler, Psychiatriekoordination und Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftrage präsenteren das Programm der diesjährigen Gesundheitskonferenz des Landkreises Neuwied. Foto: Privat

Kreis Neuwied. Diesmal liegt das Augenmerk auf den Veränderungen der psychischen Belastungen in der Arbeitswelt und deren Wahrnehmung durch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Die Zahlen der Krankenkassen und Rentenversicherungsträger belegen seit Jahren, dass die Bedeutung psychischer Erkrankungen steigt, sei es aufgrund der Fehltage oder aufgrund der Frühverrentungen aufgrund psychischer Erkrankungen", erklärt der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach und zuständige Dezernent.

Unser Verständnis von Krankheit und Gesundheit hat sich in den letzten Jahrzenten verändert. Dabei ist die Frage berechtigt, ob aufgrund der gestiegenen psychosozialen Belastungen in der Arbeitswelt auch neue Krankheitsbilder entstanden sind. Dr. med. Marius Poersch, Oberarzt der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik in Ahrweiler befasst sich mit der „Konstruktion von Krankheit und Gesundheit im gesellschaftlichen Wandel".

Am Beispiel des sogenannten Burnout lässt sich das Thema am besten verdeutlichen: Ein englisches Wort, dass modern klingt. Vor 20 Jahren noch unbekannt, kennt heute fast jeder im familiären oder sozialen Umfeld jemand, der betroffen ist. Doch ist Burnout ein neues Symptom oder gar ein neues Krankheitsbild der modernen Arbeitswelt? Viele Psychiater bezweifeln dies. Für sie ist es nur ein neuer Name für ein altbekanntes Krankheitsbild, die Erschöpfungsdepression. Prof. Dr. med. Jörg Degenhardt, Chefarzt des Marienhaus-Klinikum St. Antonius Waldbreitbach und niedergelassener Psychotherapeut wird in der Konferenz dieser Frage nachgehen.

„Die große Resonanz auf die beiden ersten Gesundheitskonferenzen in den Jahren 2014 und 2015 hat unsere Vermutung bestätigt, dass das Thema Psychische Gesundheit und Arbeit viele Menschen, Arbeitgeber ebenso wie Arbeitnehmer beschäftigt", so der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach. „Ziel der Konferenz ist es, bekannte und neue psychische Belastungen aufzuzeigen, einzuordnen und aktuelle Entwicklungen darzustellen".



Auf der Konferenz sollen Lösungswege aufgezeigt sowie vorhandene Hilfsangebote vorgestellt werden. Verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote aus dem Landkreis wie beispielsweise die Beratungsstelle des Diakonischen Werkes, die Lebensberatung Neuwied, die Selbsthilfekontaktstelle Nekis, das Betriebliche Trainingszentrum Neuwied und das Selbsthilfenetzwerk gemeindenahe Psychiatrie e.V. stellen sich und ihre Arbeit an Informationsständen vor. Durchgeführt wird die von der Psychiatriekoordination, der Gleichstellungsstelle und Gesundheitsförderung des Landkreises Neuwied organisierte Konferenz in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Depressionen Rhein-Ahr-Wied.

Die Kreiskonferenz findet am Mittwoch, den 9. März 2016 ab 14.00 Uhr in der Volkshochschule Neuwied, Heddesdorfer Str. 33 statt. Interessierte Bürger sind herzlich willkommen (eMail: psychiatrie@kreis.-neuwied.de ). Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung gebeten. Weiter Informationen über Dr. Ulrich Kettler, Telefon 02631-803-732 oder -722. Informationen sowie das Veranstaltungsprogramm finden Sie im Internet unter
www.psychiatrie-neuwied.de .


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