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Nachricht vom 10.03.2016    

Kai Kazmirek schaut auf die Schattenseiten von Olympia

„Get ready for Rio“ - so lautet in diesen Tagen der Slogan des erfolgreichen Zehnkämpfers Kai Kazmirek. Doch seine Vorbereitungen auf die olympischen Spiele gehen für den Spitzensportler über die Wettkampfvorbereitungen hinaus: Kai Kazmirek ist ehrenamtlicher Botschafter der Aktionsgruppe „Kinder in Not“.

Kai Kazmirek ist es ein Anliegen, auf die Situation von Kindern in Not aufmerksam zu machen. Foto: Privat

Windhagen. Die Windhagener Organisation unterstützt seit über 30 Jahren Hilfsprojekte in den Favelas der brasilianischen Städte Rio de Janeiro, São Paulo und Porto Alegre. Was liegt näher, als sich bei dem Verein über das Leben im Schatten der olympischen Spiele zu informieren.

„Als man 2008, in Hinblick auf die anstehenden sportlichen Großereignisse, in Brasilien mit einem neuen Sicherheitskonzept die Kontrolle über die von Drogengangs kontrollierten Favelas gewinnen wollte, war die Hoffnung der Menschen in Rio de Janeiro groß.“ weiß Claudia Kirschbaum von der Aktionsgruppe „Kinder in Not“ zu berichten. Einheiten der so genannten Befriedungspolizei sollten in den Armenvierteln der Stadt für Ruhe sorgen. Doch mit Polizeigewalt lassen sich die wirklichen Probleme Brasiliens nicht lösen: es gibt kaum ein Land der Welt, in dem die soziale Ungleichheit größer ist als in Brasilien. Der Befriedung der Favelas sollten Verbesserungen der Infrastruktur folgen. Doch es kam weder die Müllabfuhr, noch kümmerte sich jemand um die katastrophale Abwasserversorgung und andere hygienische Missstände. Auch Gesundheitsstützpunkte, Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sind nach wie vor rar. Hinzu kommt, dass das Schwellenland Brasilien in einer tiefen Wirtschaftskrise steckt. Die rasende Inflation macht der ohnehin schon armen Bevölkerung schwer zu schaffen.

Der Alltag in den von „Kinder in Not“ finanzierten Tagesstätten zeigt, dass die Verlierer dabei vor allem die Kinder sind. „Beim täglichen Überlebenskampf zwischen dem Drogenkrieg auf der einen und der Korruption auf der anderen Seite, bleibt den Eltern keine Kraft sich um ihre Kinder zu kümmern.“ berichtet Kirschbaum. „Diese werden sich selbst überlassen und geraten so früh in den Kreislauf von Gewalt, Drogen und Prostitution.“. Ziel der Hilfsorganisation ist es, die Mädchen und Jungen von der Straße zu holen und ihnen und ihren Familien Perspektiven für eine bessere Zukunft aufzuzeigen.



Für Kai Kazmirek heißt das große Ziel zurzeit Olympia. Wenn alles klappt, würde er in Rio de Janeiro gerne die Tagesstätte für Favela-Kinder der Aktionsgruppe besuchen. An „Kinder in Not“ schätze er, dass alle Spenden zu 100 % an die Hilfsprojekte weitergeleitet werden. „Ich bin stolz ein Teil der Organisation zu sein und als Pate auch selbst einem jungen Menschen einen Weg aus der Armut zu ermöglichen.“ so der Leichtathlet.



Hintergrund:

Die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ e.V. in Windhagen wurde 1983 auf Initiative der Unternehmerin Gisela Wirtgen gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, notleidende Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Dies erfolgt im Rahmen von Projekten, die stets „Hilfe zur Selbsthilfe“ darstellen. Die Grundpfeiler dieser Unterstützung sind Schul- bzw. Berufsausbildung, Ernährung und medizinische Betreuung. „Kinder in Not“ unterhält bzw. unterstützt rund 37 Hilfsprojekte auf den Philippinen, in Indien und Brasilien und ist politisch und konfessionell unabhängig. Jede eingehende Spende wird vollständig, ohne jeglichen Abzug, an das gewünschte Hilfsprojekt weitergeleitet. Alle anfallenden Verwaltungskosten werden durch eine zweckgebundene Spende abgedeckt.

Nähe Information zur Arbeit der Hilfsorganisation unter www.kinder-in-not.de.



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