Circus for Kids begeisterte alle
Eine Woche lang war die gesamte Gutenberg-Grundschule Dierdorf im Zirkus-Fieber. Förderverein, Elternschaft, Lehrerkollegium, Hausmeister und Schülerschaft halfen eifrig mit, dass das große Projekt funktionierte. In drei ausverkauften öffentlichen Aufführungen bewunderten Hunderte von Besuchern die artistischen Leistungen der Kinder und der Zirkusfamilie Rondel.
Dierdorf. Am Anfang stand der schwierige Zeltaufbau am Sonntag, 6. März bei Regenwetter und Wind. Der berüchtigte Westerwald machte seinem Namen alle Wetterehre. Nach einigen Stunden Arbeit mit vereinten Kräften stand das große Zirkuszelt schließlich, aber die Wiese war so nass, dass die Wagen im Matsch versunken wären. Einige Material- und Stallwagen mussten am Straßenrand neben dem Kindergarten „Holzbachfrösche“ stehen und die Wohnwagen der Artisten fanden Platz auf dem Grundschulhof.
Am Montagmorgen konnte die Eröffnungsvorstellung erst mit Verspätung beginnen, weil zusätzlicher Rindenmulch und Holzspäne herbei geschafft werden mussten für einen trockenen Untergrund. Die Anfangsprobleme konnten die Zirkus-Profis nicht aus dem Konzept bringen. Zirkusdirektor René empfing allmorgendlich die Schulkinder gut gelaunt. Er teilte die Kinder gemäß ihren Wünschen in Artistengruppen ein und erklärte ihnen einige grundlegende Zirkusregeln, denn nur mit Disziplin funktioniert ein solches Unternehmen. Jeder Morgen begann mit einem Planungs- und Motivationstreffen im Zirkuszelt: „Jetzt geht’s los!“ Es ging nach strengem Zeitplan los mit dem Training. Die Mitarbeiter des Zirkus Rondel sind eine Artisten-Großfamilie seit sechs Generationen, die seit 22 Jahren mit Kindern arbeitet. Manche Gruppen, wie Dompteure und Trapezkünstler trainierten im Zirkuszelt, die verschiedenen Turner- und Jongleur-Gruppen in der Sporthalle und die Tänzerinnen in der Eingangshalle der Grundschule. Der Vormittag endete jeweils für alle Klassen mit einer schwungvollen Artisten-Party.
Manches Kind bewies im Training ganz unvermutete Qualitäten. Die Dompteure lernten, dass auch Haustiere einen ganz eigenen Kopf haben und viel Zuwendung brauchen. Die Clowns fanden heraus, dass man nur mit ernsthafter Vorbereitung lustig wirkt. Und allen Kindern wurde klar, wie viel harte Arbeit hinter einer kinderleicht wirkenden Show steckt.
Von den Lehrerinnen und Lehrern und den Ganztagsschulkräften wurden die Kinder, die gerade nicht trainierten, in begleitenden Projekten zum Thema „Zirkus“ unterrichtet. Parallel dazu bereiteten Elternvertreter Verkaufsstände vor. Am Wochenende wurde das Ergebnis der Trainingsarbeit in drei öffentlichen Vorstellungen präsentiert. Die Arbeit hatte sich gelohnt: Die zahlreichen Besucher staunten, zu welchen artistischen Leistungen die Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse unter professioneller Anleitung in nur drei Vormittagen gebracht worden waren. Die Shows klappten perfekt und waren dank der wunderschönen Kostüme und Make-ups, die die Zirkusdamen verteilten, eine Augenweide.
Mit Stolz bewunderten Eltern, Großeltern und Freunde die Turner, Tänzer, Jongleure, Fakire, Dompteure, Turner, Clowns und Trapezkünstler. Viel Jubel und Applaus war der Lohn der Zirkuskinder.
Bevor es dunkel wurde, mussten wieder alle beteiligten Gruppen kräftig anpacken und das Zirkuszelt abbauen, weil der Circus for Kids ab Montag, 14. März in Siegen engagiert ist.
Am Samstagabend bedauerten einige Kinder, nicht mit dem Zirkus Rondel mitziehen zu können. Aber die Schulleiterin Andrea Theisen- Welsch versprach, dass der Zirkus in vier Jahren wiederkommen werde. Dann werden neue Kinder an dem spannenden Projekt mitarbeiten.
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