Interview mit Mirja Boes
Das aktuelle Programm, mit dem Mirja Boes am 9. April in der Stadthalle Montabaur gastieren wird, heißt „Das Leben ist kein Ponyschlecken“, eine pfiffige Kombination zweier Sprichwörter. Sprichwörtlich unfassbar vielseitig ist die Künstlerin. Sie studierte Italienisch, Spanisch, Musik- und Medienwissenschaften und Musical. Die Frau mit der flotten Zunge ist mittlerweile sehr bekannt.
Montabaur. Das hat seinen Grund: Sie spielte Theater, trat in Mallorca auf, war im Fernsehen oft als Comedian zu sehen, wirkte in Kino- und Fernsehfilmen mit, moderierte Shows, nahm Alben und Hörbücher auf. Dazwischen zog es die Schauspielerin, Komikerin und Sängerin, die viermal den Deutschen Comedypreis erhielt, immer wieder auf die Bühne.
Nomen est Omen: In einen Totenkopf hat Mirja Boes das O ihres Nachnamens umgestaltet. Sie kokettiert mit ihrem Image des bösen Mädchens, dabei ist sie alles andere als böse. Zurzeit befindet sie sich mit ihrer Familie im Winter-Urlaub. Trotzdem nahm sich die sympathische Künstlerin ganz professionell noch Zeit für das Interview mit dem WW-Kurier.
Sie sind mit Ihren Kindern unterwegs. Kommen auch in Ihrem Programm die Kinder vor?
Boes: Die kommen natürlich hin und wieder vor. Mit Kindern erlebt man immer wieder komische und lustige Situationen, davon erzähle ich dann.
Arbeiten Sie auch mit Gag-Schreibern?
Boes: Ich arbeite nur bedingt mit einem Autor zusammen. Es sind meine eigenen Geschichten, die ich komisch finde. Der Autor bezeichnet mich als Nerd-artig authentisch. Er guckt immer noch einmal drüber, ob der Text bühnengeeignet ist oder ob nur ich ihn komisch finde. Ich muss dahinter stehen und es selbst erlebt haben, wenn ich eine Geschichte erzähle.
Warum gehen Sie auf die Bühne statt Fernsehsendungen zu machen, was viel einfacher ist?
Boes: Die Bühne ist direkt, ich erhalte ein direktes Feedback. Das gibt es sonst nicht. Daher bin ich sehr gern unterwegs. Wegen der Familie trete ich höchstens alle vierzehn Tage am Wochenende auf. Ich bin mit Band unterwegs, das ist wie eine Klassenfahrt und macht Spaß.
Sie singen mit Ihrer Band „Honkey Donkeys“. Singen Sie Chansons oder Balladen?
Boes: Das ist Comedy-Pop, eher lustige Lieder und das Publikum macht mit.
Sehen wir Sie eher als Kabarettistin, Comedian oder Schauspielerin?
Boes: Von allem und doch anders. Es ist kein Konzert, kein Theater, sondern viel Mirja Boes: Gesang, Erzählungen und Stand-up-Comedy.
Für Stand-up-Comedy braucht man aufgeschlossene Menschen. Funktioniert das immer?
Boes: In meiner Show taut das Publikum sofort auf.
Waren Sie schon einmal in Montabaur?
Boes: Ich glaube, ich war schon einmal da.
Worüber darf man nach Ihrer Ansicht keine Witze machen?
Boes: Ich mag es nicht, wenn auf Schwächeren rumgehauen wird. Ich beziehe mich bei meinen Witzen immer selbst mit ein.
Haben Sie berufliche Idole oder Vorbilder?
Boes: Ich bin immer ein großer Fan von Hape Kerkeling gewesen und werde es immer sein.
Wir sind eine Online-Zeitung? Sind Sie auch Medien-fixiert?
Boes: Ich werde von meinem Verlag oft geprügelt, bei Facebook zu posten. Ich finde die Medien wichtig und versuche mitzumischen und auf der Höhe der Zeit zu sein.
Vielen Dank für das Interview. Die Fragen stellte Helmi Tischler-Venter.
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