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Nachricht vom 25.03.2016    

Johanna-Loewenherz-Preis an Verena Bentele verliehen

Am Dienstag, den 22. März wurde in Neuwied der Ehrenpreis der Johanna-Loewenherz-Stiftung verliehen. Der Preis wird alle zwei Jahre an herausragende Frauen vergeben, die ihren eigenen Weg trotz vieler Hemmnisse unbeirrt gegangen sind. Für 2015 wurde der Ehrenpreis an Verena Bentele vergeben.

Landrat Rainer Kaul, Konrektorin der Landesschuld für Blinde und Sehbehinderte Babara Schöllkopf, Ehrenpreisträgerin Verena Bentele, Rektor der Integrierten Gesamtschule Johanna Loewenherz Neuwied Bernhard Geyermann. Foto: Uwe Schumann

Neuwied. Die Johanna-Loewenherz-Stiftung lud am 22. März zur feierlichen Vergabe des Ehrenpreises für 2015 ins Roentgen-Museum in Neuwied. Ausgezeichnet wurde eine Frau, die im Leben trotz Handicap politisch, als auch sportliche einen schweren Weg hinter sich hatte: Verena Bentele. „Die ehemalige Biathletin und Skilangläuferin war vierfache Weltmeisterin und zwölffache Paralympics-Siegerin, beendete ihr Studium mit einer ausgezeichneten Note und ist seit 2014 die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange für Menschen mit Behinderung. Sie gibt Menschen, insbesondere Frauen mit Behinderungen, Mut und kämpft dafür, dass Menschen mit Behinderungen mitten in die Gesellschaft gehören“, begründet Landrat Rainer Kaul die Entscheidung des Kreisausschusses. Das sind alles schon herausragende Leistungen, aber das besondere: Verena Bentele ist blind.

Die 1982 geborene Sportlerin studierte an der Ludwig-Maximilian-Universität in München Neue Deutsche Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Sprachwissenschaften und Pädagogik. 2011 beendete sie ihre sportliche Karriere und wurde vom Internationalen Paralympischen Komitee mit dem „2011 Paralympic Sport Award“ ausgezeichnet. Heute arbeitet sie als Unternehmensberaterin und hat als Behindertenbeauftragte der Bundesregierung die Belange von behinderten Frauen fest im Blick, dabei scheut sie auch nicht die tabuisierten Themen „sexuelle Gewalt“ oder auch die „Situation in Pflegeeinrichtungen“



Auch Claudia Altwasser, Vizepräsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz würdigte in ihrer Laudatio die Leistungen der 34-Jährigen. Verena Bentele ist nicht nur Beauftragte der Regierung für die Belange behinderter Menschen, sondern auch Botschafterin der LAUREUS Stiftung. Bentele war auch Mitglied im Stadtrat in München und Mitglied in der 15. Bundesversammlung, die 2012 den Bundespräsidenten wählen durfte. Sie gewann 1998 erstmals paralympisches Gold, bis heute insgesamt zwölf Mal. Nach einem schweren Unfall bei den deutschen Meisterschaften 2009 in Nesselwang kämpfte sie sich zurück und gewann ein Jahr später in Vancouver fünfmal Gold bei den Paralympischen Winterspielen.

Die Johanna-Loewenherz-Stiftung wurde 1986 vom Landkreis Neuwied gegründet und basiert auf dem Vermächtnis der Johanna Loewenherz, die am 12. April 1857 in Rheinbrohl geboren wurde und 1937 verstarb. Sie vermachte ihr Vermögen dem Landkreis Neuwied mit der Auflage, dass dieses einer wohltätigen Stiftung zum Besten von Frauen, die sich irgendwie und auch irgendwo um die Frauensache verdient gemacht haben, zufalle. 1985 wurde ihr Nachlass neu verwaltet und der Kreistag beschloss die Gründung der Stiftung, um dem Stifterwillen möglichst nahe zu kommen. Uwe Schumann


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