Führung „Meistermann-Fenster“: Glaskunst in alter Kirche
Neuwieds Stadtteil Feldkirchen hat eine alte romanische Kirche mit hochmodernen Fenstern. Was wie ein Widerspruch klingt, ist ein sehenswertes Kunstwerk. Die Beschädigungen an der Feldkirche im Zweiten Weltkrieg hatten zur Folge, dass die damaligen Glasfenster zerstört wurden. Anmeldung zur Führung erforderlich.
Neuwied-Feldkirchen. Im Rahmen der Restaurierung stand man vor der Frage, wie die Verglasung der 32 in ihren Maßen höchst unterschiedlichen Fensteröffnungen aussehen sollte. Nach langwierigen und kontroversen Diskussionen entschied man sich für eine abstrakte, nicht oder kaum gegenständliche Variante. Die Entwürfe stammen von Professor Georg Meistermann, die Ausführung übernahm die Glasmalerwerkstatt Hans Bernhard Gossel in Schalkenmehren. Das Ergebnis ist ein einmaliger Zyklus von Bleiglasfenstern, nach Versen der Bibel gestaltet, die dem Innenraum Licht und Farbe verleihen. Das Zusammenspiel der modernen, abstrakten Fensterflächen mit dem uralten, romanischen Baukörper ist ungewöhnlich, mutig, aber äußerst gelungen.
Der Maler, Zeichner und Graphiker Georg Meistermann schuf über eintausend Glasfenster an rund 250 Orten in Europa. Meistermann lehrte als Professor an der Frankfurter Städelschule, an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Kunstakademie Düsseldorf.
Die Fenster werden bei der Führung „Die Meistermann-Fenster in der Feldkirche“ mit den Beschreibungen des damaligen Pfarrers, Karl Ernst Keller, vorgestellt. Termin der Führung: Sonntag, 17. April, 15 Uhr, Dauer etwa zwei Stunden, Kosten vier Euro pro Person, zwei Euro für Kinder ab sechs bis 14 Jahre. Treffpunkt ist der Parkplatz der Feldkirche im Neuwieder Stadtteil Feldkirchen. Für diese Führung ist eine Anmeldung bei der Tourist-Information Neuwied, Telefon 02631 8025555 erforderlich.
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