Fördermittel für kommunale Elektromobilität
Die Initiative der drei Landkreise AK, WW und NR „Wir Westerwälder“ stellt einen gemeinsamen Förderantrag zur Anschaffung von Elektroautos für die Fahrzeugflotten und für Ladesäulen in den Kommunen der Region. Am 6. Mai endet die Antragsfrist, es gibt bereits Interesse aus einigen Kommunen. Am Tag der Elektromobilität am 22. April gibt es viele Infos.
Altenkirchen/Montabaur/Neuwied. Die Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder!“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises möchte ein Zeichen für die Elektromobilität setzen. Der derzeitige Förderaufruf des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) ermöglicht Investitionszuschüsse für die Anschaffung von Elektroautos und Ladesäulen für Kommunen.
Lars Kober von der Regionalentwicklung der Kreisverwaltung Altenkirchen koordiniert die gemeinschaftliche Antragsstellung. Anfang März startete der 2. Förderaufruf des BMVI. Seitens der Gemeinschaftsinitiative hatte man diesen Termin extra abgewartet um die Antragsstellung ausführlich vorzubereiten. Denn neben den Verwaltungen der Landkreise soll auch die Möglichkeit für die Verbandsgemeindeverwaltungen der Region Westerwald geschaffen werden, sich am Förderantrag zu beteiligen.
„Mit unserer Bewerbung möchten wir einerseits unseren Beitrag zum ambitionierten 1-Million-Elektrofahrzeuge-Ziel der Bundesregierung beisteuern. Andererseits möchten wir aber auch ein Zeichen mit der Aktion setzen, das über die obligatorische Einweihung einer "E-Tankstelle" in einer Kommune hinausgeht. Wenn man sich die Aktivitäten der einzelnen Bundesländer anschaut, ist Rheinland-Pfalz ein weißer Fleck ohne Elektromobilitätsregion. Mit unseren Aktivitäten im Bereich Elektromobilität erhoffen wir uns für den Westerwald eine positive Außenwirkung“, erläutert Lars Kober die Motivation der Gemeinschaftsinitiative.
Das BMVI gewährt für die Anschaffung von Elektroautos einen Zuschuss von bis zu 35 Prozent. Bei Ladesäulen sind es 50 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, die bezuschusst werden. Notwendig ist, dass der Ladepunkt öffentlich zugänglich und anwenderfreundlich ist. Für das Projekt wurden von einem Fachunternehmen aus dem Bereich moderner Mobilitätskonzepte, Wirtschaftlichkeitsberechnungen für 22 der gängigen Elektrofahrzeuge erstellt. Das Ergebnis zeigt, im Rahmen der durchgeführten Vollkostenrechnungen stellt die Anschaffung der Elektroautos unter Berücksichtigung der Fördermittel keine wirtschaftlichen Nachteile gegenüber der Anschaffung eines konventionellen Fahrzeugs dar. Es gilt der Grundsatz, dass sich die Wirtschaftlichkeit der Elektrofahrzeuge mit zunehmender Laufleistung verbessert, da die laufenden Kosten für Elektroautos unter den laufenden Kosten der konventionellen Fahrzeuge liegen. Bei den Vergleichsberechnungen wurde die Finanzierungsform des Leasings nicht berücksichtigt.
Neben den drei Kreisverwaltungen haben bereits einige Kommunen das Interesse signalisiert, am Förderantrag teilzunehmen. Der weitere Zeitplan ist sehr straff, da der 6. Mai die Antragsfrist darstellt. „Hier hätte ich mir einen längeren Zeitraum gewünscht. Verwaltungen müssen sich zuerst das Okay der politischen Gremien einholen“, sagte Kober weiter. Er betont aber, das Fenster für interessierte Kommunen sei noch offen. Für Ortsgemeinden bestehe darüber hinaus die Möglichkeit, die Fahrzeuge als „Bürgerfahrzeuge“ anzuschaffen und dafür Entgelte zu verlangen, die sich – nach Aussage des Fördergebers – nicht negativ auf die Höhe der Fördermittel auswirken. Die Ortsgemeinden sollten allerdings hier die möglichen steuerlichen Auswirkungen beachten, die sich durch die Vermietung der Fahrzeuge ergeben könnten, weist Kober hin.
Interessierte können sich am „Tag der Elektromobilität“ weitergehend informieren. Experten aus Forschung und praktischer Anwendung präsentieren beim Fachforum der Energieagentur Rheinland-Pfalz am 22. April im Kuppelsaal der Festung Ehrenbreitstein eine Vielzahl von Aspekten, die bei Elektrofahrzeugen im Fuhrpark zu beachten sind. Einen besonderen Akzent setzt die Tagung dabei auf die Vermittlung von Erfahrungswerten aus der Praxis und der Information über Fördermöglichkeiten im Bereich Elektromobilität.
Als Kooperationspartner der Energieagentur beteiligen sich die Energieversorgung Mittelrhein, die Generaldirektion Kulturelles Erbe und die Stadt Koblenz, für die Oberbürgermeister Joachim Hoffmann-Göttig zu den Forumsbesuchern sprechen wird. Begleitet wird das Fachprogramm von einer Ausstellung, die Innovationen und interessante Lösungen beim elektrischen Fahren vorstellt. Sie ist ab 15 Uhr für jedermann zugänglich.