Kreisverwaltung unterstützt Kampf gegen Neophyten
Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Springkrauts im Aubachtal laufen seit einigen Jahren mit beachtlichen Ergebnissen. Um diesen erfolgreichen Weg weiterhin zu unterstützen, hat die Kreisverwaltung Neuwied nun den Landwirten Thomas Neumann und Arno Kroll eine Motorsense und Saatgut zur Verfügung gestellt. Hallerbach bedauert fehlende Unterstützung durch das Land.
Neuwied. Bis 2013 war das Landschaftsbild im Aubachtal vom Indischen Springkraut geprägt, das andere Pflanzenarten verdrängt und sich schnell und scheinbar unaufhaltsam ausbreitet. Dem wirkten innerhalb der vergangenen Jahre vor allem die Landwirte Thomas Neumann und Arno Kroll entgegen, indem sie die Bereiche unter anderem mit Charolais- und Schottischen Hochlandrindern beweiden ließen.
Diese Maßnahmen waren äußerst erfolgreich. Dafür sprach der 1. Beigeordnete und Umweltdezernent des Landkreises Neuwied, Achim Hallerbach, den beiden Landwirten seinen Dank aus und überreichte ihnen im Namen der Kreisverwaltung Neuwied als Untere Naturschutzbehörde ihr neues Werkzeug sowie das Saatgut. Die Schnittmesser der Motorsense präsentierte Entwickler Hans Wittlich den Anwesenden. Er erläuterte die Funktionen und Vorzüge und führte das Gerät vor.
Hallerbach bedauerte die fehlende Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz: „Offenbar hat man in Mainz bereits vor den Neophyten kapituliert. Das zuständige Ministerium hält jedenfalls die Beseitigung von Springkraut nicht mehr für sinnvoll, da nach dessen Auffassung der erzielte Erfolg zu dem erforderlichen Aufwand außer Verhältnis steht. Eine koordinierende Federführung von übergeordneter Stelle würde hier jedoch den Kommunen erheblich helfen.“ Trotzdem haben Neumann und Kroll, weitere Ehrenamtliche wie zum Beispiel Ulrich Müller und Norbert Mertgen, die Anrainerortsgemeinden, der Forst und die Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Neuwied den lästigen Neophyten im Rahmen des Pilotprojekts „Aubachtal“ den Kampf angesagt.
Die Untere Naturschutzbehörde bittet in diesem Zusammenhang um Verständnis für Gehölzrodungen, die notwendig sind um eine erfolgreiche Bekämpfung des Springkrauts zu gewährleisten. „Selbstverständlich wird die Brutzeit der Vögel berücksichtigt. Ein erneuter Aufwuchs von Gehölzen am Wegesrand ist vorgesehen“, versicherte Hallerbach.
Projektkoordinator Börries Schlimbach von der Unteren Naturschutzbehörde wies abschließend noch einmal darauf hin, dass auch die Bürger der Verbreitung des Indischen Springkrauts entgegenwirken können, indem sie es, falls sie es im heimischen Garten oder am Wegesrand entdecken, selbst entfernen und mit der Wurzel ausrupfen, um eine Samenverbreitung zu verhindern.
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