UNESCO-Welterbe auch am Unteren Mittelrhein
Das UNESCO-Welterbe auf den Unteren Mittelrhein zu erweitern, ist Ziel eines gemeinsamen Antrags der CDU- und der SPD-Fraktion im Neuwieder Kreistag. „Der Kreistag unterstützt die Initiative, die dazu führen soll, dass auch die Region zwischen Koblenz und Bonn, das 'Untere Mittelrheintal', zum UNESCO-Welterbe ernannt wird, nachhaltig zu unterstützen“, lautet der Antrag, der nun Fahrt aufnehmen soll.
Neuwied. Die angedachte Unterstützung besteht einmal mehr auch darin, dass die Initiative dafür ergriffen und verfolgt wird, eine interkommunale Interessengemeinschaft (IG) zu gründen, der die Kommunen zwischen Koblenz und Bonn beitreten können. Ziel soll sein, eine breite kommunale Unterstützung für die Initiative „Welterbe auch am Unteren Mittelrhein“ zu erhalten. Dazu soll die IG Kräfte aus Wirtschaft, Bürgerschaft, Politik und Verwaltung bündeln. Vorsitzender der Interessengemeinschaft soll Ideengeber MdB Erwin Rüddel und dessen Stellvertreter Bürgermeister Michael Mahlert werden. Der soll auch dafür Sorge tragen, dass die IG durch hauptamtliche Mitarbeiter der in Frage kommenden Tourismusbüros unterstützt werden.
„Wir engagieren uns für das UNESCO-Weltkulturerbe am Mittelrhein von Koblenz bis Bonn um diese wunderschöne Landschaft als Kulturerbe zu bewahren und den Kultur- und Erholungscharakter noch stärker als bisher zu sichern und zu vermarkten“, sagt Michael Christ, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. „Dazu möchten wir nicht nur alle Fraktionen im Kreistag, sondern auch die jeweils Beteiligten auf beiden Rheinseiten für unsere Aktion gewinnen“, ergänzt Petra Jonas, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. Dass die Initiatoren hier auf dem richtigen Weg sind, zeigen bereits zahlreiche positive Rückmeldungen aus allen Bereichen.
In der Begründung des gemeinsamen Antrags von CDU und SPD im Kreistag heißt es: „Kaum eine Region in Deutschland hat so viel touristisches Potential, wie unser Rheinland zwischen Koblenz und Bonn. Eine wichtige wirtschaftliche Zukunftsoption ist deshalb eine überregionale, verbindende Dachmarke. Die Chance auf ein UNESCO-Welterbe „Unterer Mittelrhein“ zeigt bereits heute eine Vision auf, die viele Entscheidungsträger und Bürger in der Region mit Leben füllen wollen. Mit dem Wegfall des Kernkraftwerks Mühlheim-Kärlich und dem Eindämmen des Verkehrslärms kommen wir zusätzlich unserem Ziel immer näher.“
Rüddel und Mahlert konstatieren: „Nach dem Abbau des Kernkraftwerks Mühlheim-Kärlich ist das Rheintal in höchstem Maße in seinem Ursprungscharakter erhalten. Und dies gilt es unbedingt zu schützen. Schließlich besteht die Einmaligkeit in der Landschaft, den historischen Bezügen zu außergewöhnlichen Bauten, Geschichte und eben auch Einzelbauten mit herausragender Schönheit sowie einer Naturlandschaft die weltweit mit Deutschland assoziiert wird."
Dabei ist es einmal mehr der Zauber, den das direkte Umfeld auf viele Menschen ausübt, durch die Landschaft und Kulturgüter. Und immer mehr junge und alte Menschen, aus allen Ländern der Welt haben auch den unteren Mittelrhein entdeckt, beim Erholen am Ufer oder beim Wandern, beispielsweise auf dem Rheinsteig, der immer wieder neue Blicke auf „Vater Rhein“ bietet. Möglichkeiten der Erholung bieten sich vielfältig, ob in der Stille von Westerwald und Ahrtal oder eben von und auf dem Deck der Rheinschifffahrt.
„Hier gilt es insbesondere auch ein in weiten Teilen bislang ungenutztes Potential zu beleben, das durch ein ortsübergreifendes Tourismus- und Regionalentwicklungskonzept die Kraft zur Vermarktung regionaler Informations- und Serviceketten erhalten kann“, merkt der Bad Hönniger Bürgermeister Michael Mahlert an, der auch als Vorsitzender der Kreisgruppe des Gemeinde- und Städtebundes spricht. Zudem erhoffen sich die Befürworter, dass die Ausweitung des UNESCO-Welterbes auf das untere Mittelrheintal in jeder Hinsicht starke Strukturimpulse bringen wird. Denn die Marke „Welterbe“ beinhaltet, so die Initiatoren, einen sehr großen Schub für das Regional- und Standortmarketing. Dies lasse sich am UNESCO-Welterbe „Obergermanisch-Rätischer-Limes“ absehen.
Und da der Tourismus entscheidend zur wirtschaftlichen Stärke von Rheinland-Pfalz beitrage, wobei der Status des Welterbes für das obere Mittelrheintal dessen regionalen Erfolg ermöglicht habe, gelte es nun diesen Status auch für das untere Mittelrheintal zu erreichen. Gerade im Wettstreit der europäischen Regionen um den Gast von morgen, könne dieses Alleinstellungsmerkmal dann konsequent für die Gesamtregion genutzt werden.
„Zusammen mit einem ortsübergreifenden Regional- und Tourismuskonzept, das von Koblenz bis Bonn alle Attribute miteinander vermarktet und ausbaut, wird auch in unserer Region ein weltweit und regional attraktives Kulturerlebnis und Erholungsgebiet möglich“, geben sich die Kreistagsfraktionen von CDU und SPD überzeugt. Davon würden auch die bevorstehenden Planungen zur Bundesgartenschau am Mittelrhein und die Landesgartenschau in Neuwied maßgeblich unterstützt.
„Für die Entwicklung der Region gilt es natürlich auch Fördermittel von Bund und Ländern zu generieren“, bekräftigt Erwin Rüddel. Michael Mahlert merkt ausdrücklich an, dass dieses Projekt nicht ausschließlich von kommunaler Seite begleitet werden soll, sondern dass es ein ganz wichtiges Element der Idee sei, Bürger und Initiativen fest in die Umsetzung einzubeziehen. Die Antragsteller verweisen hier auch auf eine Fülle von wichtigen Kontakten, die bereits jetzt im Sinne der Welterbe-Idee intensiv gepflegt würden.
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