Zügig barrierefreie Lösung für den Engerser Bahnhof finden
Der barrierefreie Ausbau des Engerser Bahnhofs ist ein Thema, das die SPD-Fraktion im Neuwieder Stadtrat schon seit einiger Zeit im Auge hat. Die Nachricht aus Mainz vor einigen Tagen, dass ein umfassender Ausbau kurzfristig nicht möglich sei, wurde von den Fraktionsmitgliedern mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen.
Neuwied-Engers. Wie bereits bekannt, müssten die Arbeiten am Engerser Bahnhof bis Ende 2018 ausgeführt und abgerechnet sein. Aufgrund der langen Planungs- und Genehmigungszeiträume der Bahn erfüllt die Maßnahme in Engers nicht die Voraussetzungen, um ins Bundesprogramm zur Umsetzung von Barrierefreiheit an kleineren Bahnhöfen aufgenommen und damit gefördert zu werden.
Auch wenn das Projekt, nach Roger Lewentz, für die Aufnahme in eine eventuelle Folgevereinbarung zur Verbesserung der Barreirefreiheit an Personenbahnhöfen vorgesehen werden kann, möchte die SPD-Fraktion diese Aussage so nicht stehen lassen. Die Fraktion hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass ein durchdachter und barrierefreier Ausbau des Engerser Bahnhof unbedingt notwendig sei. Dazu zählt neben einem Aufzug zu Gleis 2 auch das Anheben der Bahnsteigkante auf das Niveau der heutigen Züge, um Menschen mit Rollstühlen, Gehhilfen oder Kinderwagen das problemlose Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.
Die Notwendigkeit eines barrierefreien Ausbaus in Engers ist nach Ansicht der Fraktion unbestritten. Der Stadtteil verfügt nicht nur über zahlreiche Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, sondern besitzt mit der Landesmusikakademie und der Villa Musica überregional anerkannte Aus- und Weiterbildungsinstitutionen für Amateur- und Profimusiker Institutionen, die Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet nach Engers führen. Auch für diese wäre ein barrierefreier Ausbau des Engerser Bahnhofs in vielerlei Hinsicht ein Gewinn. Unter den Aspekten der Inklusion und Barrierefreiheit sowie den touristischen und kulturellen Gegebenheiten diese notwendige Maßnahme erst nach 2018 zu realisieren, halten die Fraktionsmitglieder für einen zu langen Zeitraum.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth hatte in einem Schreiben an Innenminister Roger Lewentz diesem für seinen Einsatz für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs gedankt. Gleichzeitig hatte Roth eine Interimslösung angeregt, die einen Aufzug zu Gleis 2 sowie eine barrierefreie Rampe zu Gleis 1 vorsieht und nach Ansicht des Oberbürgermeisters schneller zu realisieren sei. Die SPD-Fraktion im Neuwieder Stadtrat begrüßt diese Initiative, die unabhängig von den umfangreichen Maßnahmen der DB einen schnelleren Ausbau des Bahnhofs ermöglicht. „Ganzheitlich betrachtet sehen wir als Fraktion durchaus auch die Anlage des Parkplatzes entlang der Gleise als zusätzliche Maßnahme für notwendig“, erklärte Fraktionsvorsitzender Sven Lefkowitz.
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