Azubis suchen bei den SWN nach Energiesparpotenzialen
Energie muss bezahlbar bleiben, sagen die Stadtwerke Neuwied (SWN). Doch nicht nur an Kunden wird appelliert, Energiesparpotentiale zu nutzen. Drei Auszubildende machten sich im Rahmen des Projekt „Energiescouts“ der IHK im eigenen Haus auf die Suche und wurden fündig.
Neuwied. Daniel Buschle, Industriekaufmann im ersten, René Rogalsky, Elektroniker im dritten, und Yakup Korkmaz, Anlagentechniker ebenfalls im dritten Lehrjahr, wollten nicht nur prüfen, ob man die Effizienz der Beleuchtung in der Kfz-Werkstatthalle und einer Lagerhalle durch den Austausch der Leuchtstoffröhren zugunsten von hocheffizienten LED-Röhren steigern kann.
Unter der fachlichen Anleitung von David Meurer, Energiemanager bei den SWN, wurde strukturiert das Thema erarbeitet: „Es ging zunächst darum, das Basiswissen zum Thema Energie zu vertiefen, dann haben wir uns gemeinsam mit dem Projektmanagement befasst, mit Fragen der Amortisation und dem Umgang mit den Messinstrumenten.“
Zuerst wurde der Ist-Zustand aufgenommen: „Wir haben die Beleuchtungsstärken in den Hallen mit einem Luxmeter gemessen, die Zahl der Leuchten und deren Position erfasst. Letzteres war wichtig, da auch der Standort der Leuchten in der Planung berücksichtigt werden muss“, sagt René Rogalsky. Und Yakup Korkmaz ergänzt: „Danach wurden LED-Röhren ausgewählt und deren Anschlusswerte berechnet. Daraus ergab sich ein erstes Einsparpotenzial durch einen erheblich geringeren Stromverbrauch.“ Die Projektgruppe simulierte die tatsächliche Situation nach einem Austausch mithilfe einer speziellen Software, um zu ermitteln, ob auch mit LED-Beleuchtung die gesetzlich vorgeschriebenen Lichtmengen auf Arbeitshöhe in der Halle zustande kommen.
Nach erfolgreicher Simulation wurde anhand eines Feldversuchs mit zehn Röhren am Objekt die tatsächliche Situation getestet. „Dabei fiel uns auf, dass durch eine Grundreinigung der Wände und der damit verbundenen Wiederherstellung der Reflektion des Deckenlichtes durch die Wandfliesen eine noch höhere Lichtmenge auf Arbeitshöhe ankommt“, sagt Daniel Buschle.
Insgesamt beziffern die drei Energiescouts das Einsparvolumen einer Umrüstung auf LED-Beleuchtung in den betreffenden Bereichen auf über 100.000 Euro in den nächsten 15 Jahren: „Dies ist sicherlich auch von den Entwicklungen der Energiepreise abhängig“, sagt Betreuer Meurer. „So war auch schnell klar: Das Umrüsten der Leuchten rechnet sich - inklusive des Personalaufwands für die Monteure, schon in weniger als drei Jahren.“ Nicht zu vernachlässigen: Rechnerisch reduziert sich die CO2-Bilanz um fast 18 Tonnen pro Jahr.
Geschäftsführer Stefan Herschbach drängt darauf, auch künftig bei den Azubis den Blick zu schärfen: „Energie kann bezahlbar bleiben, wenn wir auch alle Potentiale des effizienteren Einsatzes ausschöpfen. Das gilt für die Privathaushalte, das gilt für Betriebe. Das müssen wir aber auch als Energieversorger für die Stadt Neuwied umsetzen, weil wir auch einen Beratungsauftrag haben. Energie effizient einsetzen, das wollen wir von Anfang an fördern.“
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