Kein Ponykarussell auf der Neuwieder Pfingstkirmes
Der Arbeitskreis Tierschutz von Bündnis 90/Die Grünen im Kreisverband Neuwied begrüßt die Mitteilung des Stadtmarketings, dass es auf der diesjährigen Neuwieder Pfingstkirmes kein Ponykarussell geben wird. Einhellige Meinung: Lebende Tiere haben auf den heutigen Jahrmärkten nichts verloren.
Neuwied. Der Lärm und die vielen optischen Reize führen bei den Tieren zu erheblichem Stress. „Pferde als Fluchttiere sind hör- und geruchsempfindlich, weil ihre Sinnesorgane permanent die Umgebung auf Fressfeinde hin filtern. In freier Natur würden sich die Ponys einer derartigen Umgebung sofort durch Flucht entziehen. Kein Pony würde sich freiwillig in eine enge Manege begeben“, so Sandra Wolf, Mitgründerin des Arbeitskreises, der sich mit allen Themen beschäftigt, die dem Tierwohl dienen.
Die Haltung der Ponys ist alles andere als artgerecht. Die Tiere werden dazu gezwungen, stundenlang stupide im Kreis zu laufen. Dies führt häufig zu schmerzhaften Gelenk- und Wirbelschäden, da der Bewegungsapparat der Ponys nicht für diese einseitige Bewegung ausgelegt ist. Neben der traurigen Monotonie endloser Runden leiden die sensiblen Ponys zusätzlich unter einem nicht passenden Zaumzeug und den ständig wechselnden Reitern. Ein Sattel muss immer perfekt auf Pferd und Reiter abgestimmt sein. Das ist beim Ponyreiten auf einer Kirmes, bei dem es darum geht, möglichst viele Reiter in kurzer Zeit vom Pferd tragen zu lassen, einfach nicht möglich. Die Haltung der Tiere wird sich immer an der Wirtschaftlichkeit orientieren und damit bleiben die Ponys auf der Strecke. Den Kindern wird zudem ein völlig falsches Bild dieser Tiere vermittelt.
Umso erfreulicher ist es, dass es dieses Jahr kein Ponykarussell geben wird. Viele regionale Tierschützer hatten sich bereits darauf eingerichtet, wie zuletzt in 2015 auf der Kirmes zu protestieren und die Besucher für das Leid der Tiere zu sensibilisieren. Dabei war es den Protestlern unter der damaligen Initiatorin Yasmin Zeller gelungen, allein 1296 Petitionsunterschriften auf der Kirmes und weitere 3271 Unterschriften über eine Internetplattform zu sammeln.
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Viele Besucher begrüßten damals diese Aktion, da die Ponyreitbahn ihnen bereits seit Jahren den Spaß an der Kirmes verderben würde. Auch viele Kinder beteiligten sich daran, da ihnen die Tiere, die den ganzen Tag im Kreis laufen mussten, leidtaten. Holger Wolf, Sprecher des Arbeitskreises, lobt das Engagement der Tierschützer: "Einsatz für sein Herzensthema zu zeigen, lohnt sich immer. An diesem Beispiel sieht man wieder einmal, dass Engagement und der Einsatz für Schwächere sich auszeichnen.“
In Andernach wurde das Verbot für Ponykarusselle auf der Kirmes übrigens nach jahrelangem Einsatz von Tierschützer in 2015 sogar per Ratsbeschluss verabschiedet. Holger Wolf: „Dies wollen wir für die Stadt Neuwied ebenfalls erreichen. Der Arbeitskreis begrüßt, dass es 2016 kein Ponykarussell geben wird. Die Kirmes wird dadurch an Attraktivität dazugewinnen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Entscheidung auch anhält. Im Zweifel gilt es in 2017 wieder zu sensibilisieren und einen erneuten Protest zu organisieren.“
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