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Nachricht vom 13.05.2016    

Mehr Kita-Plätze nötig: Gruppenerweiterungen in Anhausen und Asbach beschlossen

Die Situation der Kindertagesstätten im Landkreis Neuwied bildete ein thematischer Schwerpunkt der letzten Kreistagssitzung. Der 1. Kreisbeigeordnete und Jugendamtsdezernent Achim Hallerbach umriss das Resultat der aktuell vorgelegten Kindertagesstättenbedarfsplanung.

Symbolfoto.

Kreis Neuwied. „Vielfach werden die vorhandenen Plätze in unseren Kitas stärker nachgefragt und die Kitas erreichen früher die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität, als das in den letzten Jahren der Fall war", so Hallerbach. "Der Landkreis Neuwied ist ein attraktives Zuzugsgebiet für viele junge Familien und wir haben innerhalb weniger Monate an vielen unterschiedlichen Orten in unserem Landkreis eine Bevölkerungsdynamik verspürt, die es in den vorangegangenen Jahren so nicht gegeben hat. Und das betrifft bei Weitem nicht ausschließlich die großen Gemeinden sondern vielfach auch kleinere attraktive Gemeinden in guter Lage."

Der Zeitpunkt für die Beratungen im Kreistag und in der vorgeschalteten Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses war dabei laut Achim Hallerbach ungewöhnlich früh. Denn in vielen Kindertagesstätten wird sich erst in den kommenden Wochen und Monaten noch zeigen, wie groß der Bedarf nach Kita-Plätzen für Kinder der Altersgruppen unter drei und über drei Jahren tatsächlich sein wird.

„Für viele Kitas ist aber schon frühzeitig erkennbar, dass das vorhandene Platzangebot dort nicht ausreichen wird, um allen angemeldeten Kindern einen Kita-Platz bieten zu können. Wir sehen es deshalb als ein Gebot der absoluten Transparenz, die politischen Gremien so frühzeitig wie möglich einzubinden", beschreibt Hallerbach eine Motivation für den „frühen" Bedarfsplan 2016.

Dieser hat unter anderem die Ausweitung des Angebotes in der Katholischen Kita Roßbach um eine dritte Gruppe und die Inbetriebnahme einer provisorischen Gruppe in der Ortsgemeinde Asbach zum Inhalt. Der im Zeitplan liegende Neubau der Kita „Roniger Hof" in Linz wird nach aktuellen Informationen voraussichtlich am 01. Oktober ans Netz gehen können. Außerdem sieht der Bedarfsplan viele „kleinere" Veränderungen in den Gruppenstrukturen der Kitas vor – die alle eines gemeinsam haben: die Schaffung von zusätzlichen Kita-Plätzen.

Die werden dringend gebraucht, weil in vielen Gemeinden – anders als noch vor einem Jahr erwartet werden konnte – die Kinderzahlen deutlich nach oben gehen. Allein in der Altersgruppe der Kinder unter drei Jahren verzeichnet der Kreis Neuwied gegenüber der Fortschreibung 2015 einen Zuwachs der Kinderzahlen um mehr als 200.

„Dass diese Entwicklung, die uns der Schulentwicklungsplaner `Projektgruppe Bildung und Region´ frühestens ab 2019 vorhergesagt hat, schon jetzt drei Jahre früher eintreten würde, hat uns überrascht, zumal es auch zu dem damals eingeholten Gutachten und der vermeintlich „überzogenen Prognose" skeptische Stimmen gab", beschreibt Achim Hallerbach – kennt aber auch die Gründe für die positive Entwicklung: „Der Landkreis Neuwied ist Zuzugsgebiet. Viele junge Familien, erwerben aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur gerne ein Baugrundstück bei uns und nehmen stattdessen in Kauf, zur Arbeit nach Nordrhein-Westfalen auszupendeln. Das betrifft längst auch nicht mehr nur noch die angrenzenden Verbandsgemeinden Asbach und Unkel sondern zieht sich weit bis in die Verbandsgemeinde Linz hinein und sogar die Verbandsgemeinde Rengsdorf schreibt wachsende Kinderzahlen." Aktuell bestätigt wird dieser Eindruck auch durch die gerade veröffentlichte Statistik über 2015 erteilte Baugenehmigungen für Häuser und Wohnungen, die dem Landkreis Neuwied überdurchschnittlich hohe Steigerungsraten bescheinigt.

Die Aufnahme von Flüchtlingskindern in die Kitas sieht der 1.Kreisbeigeordnete nicht als eine Ursache für die steigende Nachfrage nach Kita-Plätzen. „Selbstverständlich ist die Aufnahme und Betreuung von Kindern mit Fluchterfahrung eine ganz besondere Herausforderung für die pädagogische Arbeit in den Kitas und verdient besondere Anerkennung. Hier sehen wir uns auch in der Pflicht, die Kitas gut zu begleiten und zu unterstützen – wie etwa mit dem Angebot spezieller Fortbildungen zum Thema der „Kultursensiblen Pädagogik" oder durch den Einsatz von zusätzlichem Personal für die interkulturelle Arbeit", betont Hallerbach.

Quantitativ hingegen ist die Betreuung von Flüchtlingskindern eher kein Grund für die zusätzlich gebrauchten Kita-Plätze – gerade einmal 85 Flüchtlingskinder wurden zum Jahresanfang in den Kitas betreut – aktuell sind es nicht viel mehr als 100. Ihre Aufnahme ist also nicht die Ursache für die Kapazitätsengpässe mancher Kitas – sie verstärkt allenfalls die Wirkung.

Die Eckdaten des Bedarfsplanes 2016 sind eine Momentaufnahme:
4.335 Plätze an dann 56 Kita-Standorten, davon 1.093 für Kinder unter drei Jahren und 2.137 Ganztagsplätze. Damit stehen mehr als ein Viertel aller Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung und rund die Hälfte aller Plätze können ganztags (bis zu 9 Stunden täglich) belegt werden.
„Wir gehen zur Zeit davon aus, dass es im späteren Verlauf des Jahres sogar so etwas wie eine zweite Fortschreibung geben muss, denn die Signale, die wir erhalten, deuten auch an weiteren Kita-Standorten, auf notwendige Veränderungen hin", beschreibt Achim Hallerbach die aktuelle Situation und hat dabei u.a. die Ortsgemeinde Neustadt im Blick. Der Kreistag beschloss einstimmig die aktuellen Gruppenerweiterungen in Form von Neubauten an den Standort Anhausen (1 Gruppe) und HTZ-Kita Asbach (3 Gruppen).


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