Barock mit allen fünf Sinnen genießen
2016 steht im Zeichen des Barock. Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim planen ab September eine Ausstellung unter dem Titel „Barock – Nur schöner Schein?“. Und sie haben die gesamte Region aufgerufen, in diesem Jahr ihre barocken Schätze in den Mittelpunkt zu rücken und Veranstaltungen zum Thema Barock ins Leben zu rufen.
Neuwied. Dem Aufruf aus Mannheim ist die Stadt Neuwied gerne gefolgt, denn, so sagte es Oberbürgermeister Nikolaus Roth bei einer Pressekonferenz in Schloss Engers, „Neuwied ist eine Stadt des Barock“.
„Wir beteiligen uns gerne am Barockjahr, denn es gibt viele Zeugnisse des Barock in unserer Stadt. Wir wollen die Barockzeit mit allen fünf Sinnen erlebbar machen. Mit allen fünf Sinnen, das bedeutet, dass man den Barock in der Deichstadt sehen, hören, riechen, tasten und schmecken kann“, erläuterte Petra Neuendorf, Leiterin des Amtes für Stadtmarketing. „Es war nicht schwer, Partner für dieses Projekt zu finden“. Und so werden in diesem Jahr viele einzelne Rädchen ineinander greifen, um Neuwied als Barockstadt erlebbar zu machen.
Eröffnet wird das Barockjahr unter dem Motto „Sehen“ mit dem Theaterstück „Der eingebildet Kranke“ nach Molière im Rahmen der Rommersdorf Festspiele in der Abtei Rommersdorf. „Hören und Sehen“ – das bieten die Konzerte im Barockschloss Engers. Dieses Schloss ist ein barockes Juwel und bietet Konzerte, Kultur, Hotel, Restaurant, Tagungsstätte und Museum. „Sehen und riechen“ können die Besucher des Französischen Gartens in der Abtei Rommersdorf, der von Culterra in diesem Jahr mit Pflanzen aus der Barockzeit gestaltet wird. Die einzigartigen Düfte dieser Zeit werden an „Riechstationen“ präsentiert.
Von allem etwas bietet das Barockfest in Engers am letzten Augustwochenende rund um Schloss Engers. Dreizehn Barockkonzerte, fünf historische Spielszenen, in prunkvolle Barockgewänder gekleidete Frauen, Männer und Kinder, eine kulinarische Kurfürstentafel und vieles mehr lassen die Barockzeit lebendig werden.
„Ertasten“ kann man barocke Elemente im Roentgen-Museum. Dort sind nicht nur die einzigartigen Möbelstücke aus der Manufaktur von Abraham und David Roentgen zu bestaunen. Ab Herbst können die Besucher Schreibfeder, Zirkel, Schatullen, Metalle, Hölzer und Stoffe der Barockzeit selbst in die Hand nehmen. Zum „Sehen und Schmecken“ lädt die Stadt-Galerie Neuwied ein. Hier werden dekorative Inszenierungen den Glanz vergangener Zeit spiegeln. Die Genussmittel der Barockzeit, Schokolade und Kaffee, werden in Szene gesetzt und können natürlich auch gekostet werden. Künstler und Künstlerinnen unserer Zeit zeigen ihre barock gestalteten Arbeiten und Ansichten zu dieser glamourösen Epoche.
Etwas ganz Besonderes im Barockjahr in Neuwied sind die Projekte, die in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt und Neuwieder Schulen umgesetzt werden. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren werden zu „Barock-Botschaftern“. Sie lernen in einem außerschulischen Projekt kulturelle Orte wie Museen, Theater und Konzerte in ihrer Stadt kennen, erhalten Einblicke hinter die Kulissen und können auch selbst kreativ werden. Dieses Projekt ist eine Kooperation von Kinder- und Jugendbüro Neuwied, Villa Musica und der Integrierten Gesamtschule (IGS).
Glamourös und pompös wird es bei der Jugend-Kunstausstellung, an der sich die beiden Neuwieder Gymnasien (Rhein-Wied-Gymnasium und Werner-Heisenberg-Gymnasium) und die IGS beteiligen. Sie gestalten im Kunstunterricht eigene Kreationen in Anlehnung an die Themen aus der Barockzeit und werden diese später präsentieren. Dazu wird kurzerhand ein leerstehendes Ladenlokal in eine Galerie umgewandelt. Hier haben die Jugendlichen mit Unterstützung der Kuratorin Gisela Götz die Möglichkeit, ihre eigene Galerie professionell zu führen.
Im Dezember bietet abschließend die Villa Musica eine Arbeitswoche „Barockmusik“ mit jungen Solisten und Christian Rieger in Schloss Engers.
Die Stadt Neuwied hat zum „Barock mit allen fünf Sinnen“ einen Flyer herausgegeben, der in der Tourist-Information und im Bürgerbüro der Stadtverwaltung erhältlich ist. Außerdem steht er zum Download auf der Homepage der Stadt Neuwied unter www.neuwied.de/barock.html zur Verfügung.
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