Vogelkundliche Wanderung um die Rother Weiher
Der BUND Dierdorf hatte am Sonntag, 22. Mai zu einer vogelkundlichen Wanderung eingeladen. Bereits zum Start um sieben Uhr in der Frühe war das Wetter sonnig und angenehm warm. Ornithologe und Biotopbetreuer Günter Hahn erläuterte die Wichtigkeit der Kombination Wasser, Wald und Wiesen für die Fauna.
Dierdorf. Günter Hahn, der das Rother-Weiher-Biotop und seine tierischen Bewohner seit Langem kennt, bedauerte den drastischen Rückgang der Feldlerchen, die in früheren Jahren zuhauf zu hören und zu sehen waren. Sie finden in dem dichten Grashalmbewuchs der Wiesen keine Brutplätze mehr. Leider habe auch der Insektenbestand, Nahrungsgrundlage für Vögel und Amphibien, drastisch abgenommen, wie allerorts zu verzeichnen sei. Ursachen sei neben Gifteinsatz der Rückgang an Vieh- und Kleintierhaltung. Zum Trost konnten die mitwandernden Naturfreunde zwei spielende Feldhasen beobachten.
Zufrieden zeigte sich der Fachmann mit der Baumfällung an einem der Weiher, weil Licht, Sonne und Freiflächen am Wasser benötigt werden. Die großen Wasservögel wie Blässralle mit Jungtieren, Stockente, Kormoran, Graureiher, Kanada- und Nilgänse waren für alle leicht zu erkennen. Schwierig ist die Differenzierung der Gruppe „kbV“: kleiner brauner Vogel. Hier wusste Günter Hahn wie immer Gesang oder Flugbild zuzuordnen, zum Beispiel: Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Zilpzalp, Zaunkönig und Heckenbraunelle.
Zur Freude der Frühaufsteher zeigten sich ein Eisvogel, ein Turmfalke und ein Wespenbussard. Ganz besonders freuten sich Hahn und die Mitwanderer über die Präsenz von Dorngrasmücke, Grauschnäpper und Sumpfrohrsänger, die zum ersten Mal oder seit langer Zeit einmal wieder festgestellt wurden. Am Schluss des kurzen Rundwegs standen 38 verschiedene Vogelarten auf der Liste des Ornithologen. Wer die Wanderung verpasst hat, ist eingeladen im nächsten Jahr mitzugehen. (htv)
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