Großer Festakt 200 Jahre Kreis Neuwied
Der Kreis Neuwied hatte zur Festveranstaltung „200 Jahre Kreis Neuwied“ in das Schlosstheater eingeladen. Staatsminister Roger Lewentz hielt die Festansprache. Landrat Rainer Kaul konnte ein volles Haus von Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Der neu entstandene Film „Der Landkreis Neuwied“ hatte Premiere.
Neuwied. Zur Einstimmung wurde der Festgesellschaft ein Film zum Landkreis Neuwied des Neuwieder Fotografen und Filmemacher Andreas Pacek gezeigt. Der Film beweist eindrucksvoll, dass der Landkreis Neuwied landschaftlich und kulturell, sozial und wirtschaftlich mit seiner außergewöhnlichen Infrastruktur im Zentrum Europas sehr viel zu bieten hat. Sie können den Film sich am Ende des Artikels und auf der Seite der Kreisverwaltung anschauen. Der Film bekam allenthalben positive Kritiken.
Der Intendant und Hausherr des Schlosstheaters, Walter Ulrich, trat in passendem Gewand auf die Bühne und versetzte das Publikum mit seiner Proklamation in die Zeit nach dem Wiener Kongress zurück. Der Staat Preußen gab sich ab 1815 für die damalige Zeit eine sehr moderne Landesverwaltung. In diesem Zusammenhang entstand 1816 auch der heutige Kreis Neuwied. Damals entstanden zwei Kreise und drei Verwaltungen auf dem heutigen Gebiet. Es war der Landkreis Linz mit 11.759 Einwohner und der Kreis Neuwied mit 27.391 Einwohnern.
Bereits nur sechs Jahre nach Bildung der Kreise im Rheinland gab es zum 1. Mai 1922 eine Gebietsreform und Linz kam zum Kreis Neuwied. Vom Kreis Koblenz wurden Engers, Heimbach, Weis, Gladbach und Irlich dem Kreis Neuwied zugeordnet. Die Zweiteilung des Kreises in einen staatlichen und standesherrlichen Kreis wurde dann 1848 aufgelöst. Die Gründe für den damaligen Fürsten Wilhelm Hermann Karl zu Wied waren die hohen Kosten für das Schulwesen, die Polizei, Justiz und weitere kommunale Aufgaben.
Landrat Rainer Kaul ging in seiner Rede auch auf die Entstehung des Theaters ein. Es wurde als Bestandteil des Fürstlichen Schlosses 1840 als privates Theater ins Leben gerufen und 1860 zum öffentlichen Residenztheater umgestaltet. „Diese vor 200 Jahren hier im Rheinland eingeführte preußische Verwaltung war und ist ein Erfolgsmodell, unter anderem auch, weil es einheitliche, verlässliche und kalkulierbare Strukturen gab und bis heute gibt“, sagte Rainer Kaul.
Staatsminister Lewentz sieht die kommunale Ebene im Kreis Neuwied gut aufgestellt. „Allerdings muss an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig nachjustiert werden“, meinte der Minister. Lewentz dankte dem DRK und seinem Präsidenten Rainer Kaul für das hohe Engagement in der Flüchtlingshilfe. Er lobte den Landkreis Neuwied für seine Offenheit in Puncto Religionen und Ansichten. „Wenn Sie den Tugenden, die den Landkreis Neuwied bisher ausgezeichnet haben, weiter folgen, dann würde ich mir um die Zukunft des Kreises keine Sorgen machen“, sagte Lewentz abschließend.
Viele Lacher gab es beim Kabarett „Der Rhein – die arme Sau“ von und mit Norbert Alich und der musikalischen Begleitung von Stephan Ohm. Zur Einstimmung animierten die Beiden das Publikum zum Mitsingen von „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Ansonsten war für den gebürtigen Weißenthurmer die Devise: „Die linke Rheinseite zieht über die rechte her und nicht umgekehrt.“ Weiter hatte er viele Vergleiche zwischen dem evangelischen und katholischen Glauben im Gepäck. Er ließ keinerlei Zweifel daran, dass er den katholischen aus vielen Gründen favorisiert.
Nach dem Festakt gab es einen Empfang für die Gäste, bei dem man sich austauschte und in lockerer Atmosphäre plauderte. (woti)
Der Film „Der Landkreis Neuwied“ von Andreas Pacek
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