Großbrand in Dierdorfer Altstadt
Am Freitagabend, den 10. Juni, kurz vor Mitternacht, gab es Alarm für die Dierdorfer Feuerwehr. Gemeldet war ein Küchenbrand in der Dierdorfer Hauptstraße. Als die ersten Feuerwehrkräfte eintrafen, stand das Dachgeschoss des ehemaligen „Deutschen Hauses“ bereits in Vollbrand. Alle Wehren der Verbandsgemeinde Dierdorf wurden nachalarmiert und die Puderbacher Einheit.
Dierdorf. Ausgerechnet am Kirmeswochenende brach ein Großbrand in der Dierdorfer Altstadt aus. Wehrleiter Andreas Schmidt: „Es ist ein Alptraum ein solch offener Brand in mitten der engen Bebauung in der Altstadt mit seinen engen Gassen.“ Das Feuer war im Dachgeschoß des „Deutschen Hauses“ in der Hauptstraße ausgebrochen. Die Brandursache konnte in der Nacht nicht mehr geklärt werden.
Als die ersten Feuerwehrkräfte das Anwesen erreichten, stand das Dachgeschoß des Hauses bereits in Vollbrand. Durch einen schnellen Außen- und Innenangriff konnte ein Ausbreiten des Brandes auf andere Häuser verhindert werden. Das Arbeiten mit der Drehleiter erwies sich in der engen Hauptstraße als schwierig, da das Dach verwinkelt ist und die abgelegene Seite nicht von der Hauptstraße aus mittels Drehleiter erreichbar war. Insofern wurde die Puderbacher Feuerwehr mit ihrem multifunktionalen Hubrettungsfahrzeug ebenfalls alarmiert.
Der Rettungsarm erwies sich in der engen Bauweise als flexibler. Das Puderbacher Fahrzeug wurde in der Ludwigsgasse postiert. So konnten die Wehrleute sich gezielt an den Brandherd heranmanövrieren. Nach einer Stunde war der Brand unter Kontrolle. Für die Löscharbeiten musste der Strom in Teilen der Altstadt abgeschaltet werden.
Neben der Feuerwehr waren das DRK und die schnelle Einsatzgruppe des Ortsvereins Dierdorf alarmiert. In der Erstmeldung hieß es noch „Menschen im Gebäude“. Dies war glücklicher Weise nicht der Fall. Alle konnten sich selbst retten. Eine Person hatte Rauchgase eingeatmet. Sie wurde vor Ort versorgt und auf eigenen Wunsch nicht ins Krankenhaus gebracht. Ein Feuerwehrmann erlitt beim Einsatz eine Knieverletzung. Er wurde vom DRK zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren und konnte es nach kurzer Zeit bereits wieder verlassen.
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Das Haus wurde von zwölf Personen bewohnt. Durch den Brand sind die Wohnungen nicht bewohnbar. Das Dach ist zum Teil eingestürzt. Die Bewohner kamen zumindest für die erste Nacht bei Bekannten und Freunden unter. Verbandsbürgermeister Horst Rasbach war vor Ort. Er kann Wohnraum für die nächsten Tage organisieren.
Der Einsatz dauerte bis zum Morgengrauen. Über 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Am Tag werden die Brandermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit aufnehmen. Nach dem aktuellen Stand der Dinge wird wohl das Dachgeschoss komplett neu aufgebaut werden müssen. Die Hauptstraße und die Ludwigsgasse wurden für die Einsatzdauer gesperrt. Die Schadenshöhe kann noch nicht genau beziffert werden. Sie wird aber über 100.000 Euro liegen. (woti)
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