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Nachricht vom 17.06.2016    

Bahnlärmgegner trafen sich am Bahnhof Neuwied

Erwin Rüddel, der Mitinitiator der über 120 Abgeordnete zählenden überparteilichen Parlamentsgruppe Bahnlärm im Deutschen Bundestag, war Hauptredner bei der von den BI’s der Region veranstalteten jüngsten Demonstration gegen Bahnlärm am Bahnhof Neuwied. Ein Teil des Güterverkehrs soll auf die Entlastungsstrecke Köln/Hagen – Siegen – Hanau verlagert werden.

Das Rheintal soll leiser werden. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. „Unser Ziel bleibt es, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren. Deshalb soll noch in diesem Jahr die Hälfte aller auf deutschen Schienen laufenden Güterzüge auf LL-Sohle umgerüstet sein“, betonte der Abgeordnete. Während vom Verband der privaten Güterwagenhalter in Deutschland. e.V. (VPI) die Zusage dazu bereits seit geraumer Zeit vorlag, fehlte diese Erklärung seitens der Deutschen Bahn. Die hat inzwischen nachgezogen und will bis Jahresende gut 30.000 ihrer insgesamt 70.000 Waggons auf leisere Sohlen umstellen.

„Das ist aber erst ein Anfang, dem bis 2020 die weiteren auferlegten Schritte folgen müssen“, unterstrich Rüddel. Gerade das Mittelrheintal, so auch die beiden BI-Vertreter Franz Breidenbach und Heinz-Günter Heck, ist durch die Vielzahl lauter Güterzüge extrem betroffen. „Es ist erwiesen und wir wissen alle, dass Bahnlärm krank macht. Und das muss möglichst abgestellt, wenigstens aber auf ein Minimum reduziert werden“, sagte Rüddel, der dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages angehört.

Hier nannte der Bundestagsabgeordnete nochmals „lärmabhängige Trassenpreise“. Der Verband der privaten Güterwagenhalter in Deutschland lässt wissen, dass sein Bestand an rund 60.000 Güterwaggons bis 2020 zu 100 Prozent umgerüstet wird. 38.000 neue VPI-Waggons werden dann auch mit der sogenannten Flüsterbremse, der Komposit-Bremssohle (K-Bremse), ausgerüstet sein. Die Deutsche Bahn AG (DB Schenker Rail Deutschland) informiert, dass 2020 alle DB Schenker Rail Waggons leise sein werden und zwar durch etwa 60.000 umgerüstete Bestandswagen und durch zu etwa 10.000 bei Neukauf mit leisen K-Sohlen ausgestatteten Güterwagen.



In seiner Rede wies Rüddel darauf hin, dass die „Parlamentsgruppe Bahnlärm“ sich hinsichtlich des Güterverkehrs entlang des Mittelrheins vehement dafür einsetzt, zügig eine Machbarkeitsuntersuchung für eine Neubautrasse Troisdorf – Mainz-Bischofsheim auf den Weg zu bringen. „Der neue Bundesverkehrswegeplan sieht ein zweistufiges Konzept zur Entlastung des Mittelrheintals vor.

In der ersten Phase soll ein Teil des Güterverkehrs auf die Entlastungsstrecke Köln/Hagen – Siegen – Hanau verlagert werden. Der Ausbau dieser Maßnahme wurde in die höchste Dringlichkeitskategorie des BVWP, den ‚Vordringlichen Bedarf‘ aufgenommen und soll das Rheintal um 85 Züge pro Tag entlasten. In der zweiten Phase ist die Neubaustrecke Troisdorf – Mainz-Bischofsheim geplant. Bei einem positiven Bewertungsergebnis kann auch diese Neubaustrecke in den ‚Vordringlichen Bedarf‘ aufsteigen“, bekräftigte Erwin Rüddel.


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