Alter Friedhof ist ein Stück in Stein gehauene Stadtgeschichte
„Ein Volk wird so beurteilt, wie es seine Toten bestattet“. Das sagte schon Perikles. Bei einem Gang über den Alten Friedhof in der Julius-Remy-Straße in Neuwied wird dem Besucher bewusst, dass sich im 19. und 20. Jahrhundert viele Hinterbliebene daran gehalten haben.
Neuwied. Die Bürger seiner Zeit vertrauten den Leichnam ihrer Verstorbenen nicht einfach der Erde an, sondern setzten ihnen mit Gruften und aufwändig gestalteten Grabmalen ein Denkmal.
1783 wurde der Alte Friedhof als erster städtischer, die Konfession übergreifender Friedhof eröffnet, und bis heute sind auf ihm zahlreiche historisch wertvolle Denkmäler erhalten geblieben. Bekannte Neuwieder Familien haben hier ihre letzten Ruhestätten gefunden wie Siegert, Remy, Gaddum, Reinhardt, Bianchi, Buchholtz oder Ingenohl. Darunter befinden sich auch viele Persönlichkeiten, die über die Region hinaus Bedeutung erlangt haben. Friedhöfe gehören in den Mittelpunkt der Gesellschaft und müssen sich für die Lebenden öffnen - und genau das tut der Alte Friedhof in der Julius-Remy-Straße. Regelmäßig werden dort Führungen angeboten, bei denen die Teilnehmer einiges über die dort begrabenen Familien und die Symbolik ihrer Grabsteine erfahren.
Zur nächsten Führung lädt die Tourist-Information der Stadt Neuwied am Sonntag, 10. Juli, um 11.15 Uhr ein. Treffpunkt ist am Friedhofseingang in der Julius-Remy-Straße. Kosten: vier Euro pro Person, zwei Euro für Kinder ab sechs Jahre bis 14 Jahre, Dauer etwa eineinhalb Stunden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Infos bei der Tourist-Information Neuwied, Telefon 02631 8025555.
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