Sommerfest der Neuwieder VHS mit Überraschungen
Anlässlich ihres jährlichen Sommerfestes gestaltete die Volkshochschule Neuwied „Die Brücke“ im Flur und im Amalie-Raiffeisen-Saal eine vielfältige Kunstausstellung mit Werken aus den hauseigenen Kreativkursen, leider ohne Fotografien, denn die Fotografen waren nicht zur Teilnahme eingeladen worden.
Neuwied. Das Datum des diesjährigen Sommerfests, den 1. Juli nannte der Erste Beigeordnete Michael Mang den Tag der Veränderung, denn ab diesem Tag sei Jutta Golinski nach dreieinhalb Jahren ihrer Tätigkeit nicht mehr Leiterin der Volkshochschule. Michael Mang selbst ist ab sofort der kommissarische Leiter, mit der Personalie wolle die Stadt Neuwied die Wichtigkeit der Einrichtung deutlich machen. Nachfolgerin der in den Ruhestand verabschiedeten Verwaltungsleiterin Herta Ries ist Jutta Günter.
Ganz wichtig seien neben den Kursen zum nachträglichen Schulabschluss die Kurse zum Spracherwerb, besonders jetzt angesichts der zahlreichen Immigranten. Das Unterrichtsfach „Deutsch als Zweitsprache“ ermöglicht seit vielen Jahren Menschen die Integration. Daher wurden langjährige Sprachdozenten von Mang mit einer Dankurkunde und Blümchen geehrt. Robert Kiefer ist seit 26 Jahren als Sprachdozent tätig, ebenso lange unterrichtet Helene Weißenfels und bereits seit 29 Jahren ist Inge Kiefer im Dienst der Volkshochschule.
Auf die kritische Zwischenfrage einer Dozentin, die sich an die euphorische Antrittsrede der ehemaligen Leiterin Jutta Golinski erinnerte, Unterstützung und Wertschätzung der Dozenten unter ihrer Leitung schmerzlich vermisste und das plötzliche Verschwinden ohne Verabschiedung bemängelte, ob die Stadt denn nun bei einer Nachfolgeperson Wert auf Kompetenz lege, antwortete Mang, das sei eine politische Entscheidung. Man sei mit dem Bewerbungsverfahren befasst, der Stadtrat werde nach entsprechenden Vorgaben eine Entscheidung fällen. Die Stadt wolle die Dozenten mit in den Fokus nehmen. Er selbst wolle den Blick nach vorn richten und – was die Wertschätzung betreffe - verlorenes Gut wieder aufarbeiten.
Caroline Albert-Woll, Fachbereichsleiterin Kultur/Gestalten griff das Kultursommer-Motto „Sommer unseres Vergnügens“ auf. Sie habe unter diesem Gesichtspunkt eine Auswahl der Kunstwerke zusammen mit der Initiatorin der Ausstellung, der Kunstdozentin und Künstlerin Karin Luithlen getroffen. Diese bezeichnete Kunst und Kultur als wertvolle Angebote, die Gesellschaften und Religionen verbinden. Kunst sei aber auch eine Art lebensbereichernder Luxus, woran nicht nur begüterte Menschen teilhaben können. „Menschen verschiedener Altersstufen, verschiedenster Milieus und – dank der moderaten Entgelte – unterschiedlicher Einkommensverhältnisse kommen in VHS-Kurse. Es gibt wohl kaum eine andere kulturelle Institution, die einen so breiten Milieumix schafft.“ In ihren eigenen Kursen wird mit Acrylfarbe in verschiedenen Techniken gearbeitet. Jeder Teilnehmer entwickelt seine eigene Handschrift, ganz gleich ob figürlich, abstrakt, Landschaftsmalerei oder Portrait, mit Pinsel, Spachtel oder Finger, trotz Vielfalt ergibt sich eine gemeinsame Harmonie in der Gruppe.
Mit einem Glas Wein vom Weingut Sturm, dessen Inhaber ebenfalls an der VHS Neuwied lehrt, konnten sich die rund hundert Besucher die ausgestellten Portraitzeichnungen, Acryl- und Ölgemälde und Keramiken plaudernd betrachten. Nette Gespräche und leckeres Essen waren anschließend bei angenehmem Wetter im Innenhof der Volkshochschule möglich.
Die Kunstausstellung kann während den Öffnungszeiten der Volkshochschule "Die Brücke" in der Heddesdorfer Straße 33 bis zum 29. Juli besichtigt werden. (htv)
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