Monsun lässt Bananen in Stebach wachsen
Westerwälder Bananen – kaum zu glauben, aber wahr: Bei Monika Schiller wachsen nicht nur mehrere Meter hohe Bananenstauden im Stebacher Garten, eine der tropischen Pflanzen entwickelt gerade Früchte trotz ihres kürzlich erfolgten Umzugs an einen neuen Standort.
Stebach. Am 5. und am 25. Juni des Jahres setzten Unwetter den kleinen Ort Stebach unter Wasser und bescherten den Bewohnern viel Aufregung und Arbeit. Doch des einen Leid, des andern Freud: Die Bananenstauden in Schillers Garten genossen die Wetterkapriolen mit Hitze und Starkregen und ein achtjähriges Exemplar entwickelte zum Dank eine große Blüte mit Früchten. Die Bananenblüte ist selbst ein Kuriosum, denn unter den Deckblättern der riesigen hängenden Blüte befinden sich die Fruchtblüten. Durch den Druck der fleischigen Deckblätter werden die Staubgefäße auf die Narben gedrückt, so findet die Befruchtung statt. Wenn das Deckblatt abfällt, hat sich die Zwitterblüte längst selbst befruchtet.
Unter den Blütenansätzen an Monika Schillers Bananenblüte sind deutlich sichtbar kleine Früchte angesetzt. Dieselbe Pflanze stand noch bis vor einigen Monaten als „Wahrzeichen“ vor dem Wohnhaus. Wegen ihrer gewaltigen Höhe musste sie in den Garten hinter dem Haus umziehen. Dort hat sie das passende Ambiente neben anderen Bananenstauden, winterharten Palmen und einem großzügigen Swimming-Pool. Man wähnt sich auf einer der Kanarischen Inseln.
Das empfinden offenbar auch die Pflanzen so und gedeihen prächtig. Ihre Pracht haben sie jedoch der besonderen Fürsorge der Schillers zu verdanken, die bei Wärme jede Pflanze mit zehn Litern Wasser versorgen und Anfang des Jahres eine Hand voll Blaukorn spendieren. Im Winter werden die Stauden abgeschnitten und fachmännisch abgedeckt. Seit etwa zwölf Jahren sprießen sie danach zuverlässig wieder, indem sie ihre großen grünen Blätter beim Wachsen entrollen.
Falls das Sommerwetter heiß bleibt, wird in einigen Wochen in Stebach die Bananenernte anstehen. htv
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