Wasserspiele für Flüchtlingskinder
Fröhliches Lachen und Quietschen erfüllten den Schlosspark Dierdorf am Mittwochmorgen, 20. Juli. Im Rahmen ihres Ferien-Sprachkurses lernten die Kinder und Jugendlichen die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr kennen. Zum Abschluss des Vormittags durften sie sich und die Umgebung aus Feuerwehrrohren nassspritzen.
Dierdorf. In weiser Voraussicht trugen die Kursteilnehmer Badekleidung unter der Oberbekleidung. Eine überflüssige Maßnahme, denn niemand zog die Oberbekleidung aus. Kulturelle Unterschiede zwischen Herkunfts- und Ankunftsland zeigen sich immer wieder. Diese zu minimieren und gleichzeitig Sprachkompetenz zu vermitteln, ist das Anliegen der drei Sprachlehrerinnen Monika Schiller und Ursula Rossmann von der Gutenberg-Grundschule Dierdorf und der Irlicher Realschullehrerin Christina Noll.
Eineinhalb Wochen lang, in 40 Unterrichtsstunden arbeitet das Trio im Auftrag der Kreisvolkshochschule mit der großen Schülergruppe – bis zu 30 Personen - im Alter zwischen 6 und 18 Jahren, die aus Syrien, Afghanistan, Libyen, Iran und Kasachstan stammen. Die Schülerinnen und Schüler wohnen in den Verbandsgemeinden Dierdorf und Selters. Ein Bus fährt täglich morgens und mittags über ihre Dörfer. Die erheblichen Kosten trägt die Gundlach-Stiftung, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert.
Die Lehrkräfte haben sich Vieles einfallen lassen, das es den jungen Immigranten leichter macht, in ihrer neuen Umgebung Fuß zu fassen. Es wird nicht nur viel geredet, sondern auch manuell agiert, weil dadurch das „Begreifen“ nachhaltiger ist. So wurde bereits ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielbrett inklusive Spielfiguren erstellt. Malen und basteln sind für etliche Kinder neue Kulturtechniken. Der lebensnahe Unterricht findet in Räumen der Gutenberg-Grundschule und in der näheren Umgebung statt. Bei einer Exkursion am Dienstag in den Dierdorfer Stadtwald „Armes Heckelchen“ ging es um die Begegnung mit der heimischen Natur und die Namen der Bäume und Sträucher.
Am Mittwoch stand das Thema Feuerwehr auf dem Plan. Zu einer Einführung traf man sich mit Timo Heck, der in Personalunion Hausmeister der Gutenberg-Grundschule und Feuerwehrmann ist, im Feuerwehrgerätehaus. Danach ging es zum nahe gelegenen Schlosspark. Mit Wasser aus dem Schlossweiher wurde der Sportplatz daneben gewässert. Am bisher heißesten Tag waren diese Wasserspiele eine Punktlandung. Vielleicht bleibt die Begeisterung für die Feuerwehr erhalten, sodass eines Tages aus den Reihen der Flüchtlingskinder Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr rekrutiert werden kann. Das wäre ein Gewinn für alle Seiten. htv
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