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Nachricht vom 25.07.2016    

Grüne monieren Schwankungen bei Gewerbesteuer-Planung

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen des Gemeinderates Straßenhaus sieht sich außerstande, dem Jahresabschluss 2015 in der vorliegenden Fassung zuzustimmen. Sie fühlen sich über die größeren Abweichungen bei der Gewerbesteuer nur unzureichend informiert. Dem widerspricht die Bürgermeisterin.

In Straßenhaus ist Streit über die Planungen bei den Einnahmen der Gewerbesteuer entbrannt. Symblofoto: NR-Kurier

Straßenhaus. Die Grünen in der Ortsgemeinde Straßenhaus teilen in einer Pressemitteilung mit: „In der Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses konnten die Darstellungen und Antworten im Rahmen der Präsentation des umfangreichen Zahlenwerkes mit seinen wenig aufschlussreichen Bezeichnungen nicht zur hinreichenden Klärung aller Sachverhalte - insbesondere in Bezug auf wiederholt größere Abweichungen auf der Einnahmenseite - beitragen.

Im Vorjahr (2014) hat das alle zehn Jahre aufzustellende Forsteinrichtungswerk (also der Wald) 386.000 Euro Verlust eingebracht; bei diesem schlechten Ergebnis gab es zufällig (ungeplante!) Gewerbesteuer-Mehreinnahmen 251.000 Euro. In 2015 ergaben sich bei einem verbesserten Ergebnis zufällig (ungeplante!) Gewerbesteuer-Mindereinnahmen rund 168.000 Euro. Das Jahr schließt mit einem relativ kleinen Verlust von 21.000 Euro ab, weil wegen neu in Frage kommender Gewerbesteuer-Umlagen zusätzlich zur Mindereinnahme noch 48.500 Euro in die Rückstellungen geflossen sind.

Fragen zu den Vorgängen wurden in der Rechnungsprüfungsausschuss-Sitzung zwar beantwortet, dies war jedoch nicht zufriedenstellend. Die Darstellung lautete kurz gefasst: Es ist schwierig, die Gewerbesteuer-Einnahmen überhaupt zu planen; viele Buchungen - verursacht durch viele Steuerbescheide vom Finanzamt - im Laufe des Jahres verändern ständig die Summen; eine lange Buchungsliste wurde per Projektion gezeigt. Welche Unternehmen aus welchen Gründen deutlich weniger Gewerbesteuer gezahlt haben als im Vorjahr, wurde nicht klar. Plausible Begründungen für die drastischen Verschiebungen gab es nicht.

Die Differenz beträgt rechnerisch von einem Jahr auf das andere von plus 251.000 Euro auf minus 168.000 Euro immerhin 419.000 Euro. Das entspricht etwa einem Viertel der gesamten jährlichen Steuereinnahmen der Ortsgemeinde Straßenhaus. Eine solch immense Planabweichung halten wir für inakzeptabel.



Zudem ist das gesamte Zahlenwerk mit wenig aussagefähigen Titeln und Beschreibungen versehen, so dass man spezielle Kenntnisse und viel Zeit benötigt, um überhaupt etwas von den Aufzeichnungen zu verstehen oder gar den "Durchblick" zu erhalten.“

Die Ortsbürgermeisterin Birgit Haas zeigt sich über die Ausführungen in der Pressemitteilung verwundert, „zumal in der Gemeinderatssitzung zum Jahresabschluss seitens der Fraktion keinerlei Fragen gestellt wurden“. Dennoch stimmten die Grünen gegen den Abschluss.

Zusammenfassend äußert Birgit Haas:
„Im Rechnungsprüfungsausschuss hatte sich das Ausschussmitglied der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“, Herbert Krobb, noch der Stimme enthalten. Sicherlich stellt ein Jahresabschluss eine komplexe Materie dar und es wäre natürlich wünschenswert, wenn alle Ratsmitglieder, insbesondere ein Mitglied des Rechnungsprüfungsausschuss, sich mit dem zu prüfenden Jahresabschluss intensiv befassen würden. Das dies vielleicht nicht immer geschieht, hängt gegebenenfalls mit den Partikularinteressen einzelner im Rat zusammen. Denn eines ist sicher: Die Finanzabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung hat bisher stets Rede und Antwort zu allen Fragen stehen können und genießt das volle Vertrauen der Ortsgemeinde. Und dass insbesondere Gewerbesteuern immer gewissen Schwankungen unterliegen, dürfte eigentlich allgemein bekannt sein.“



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