Werbung

Nachricht vom 04.08.2016    

Bundesverkehrswegeplan: Enttäuschung im Mittelrheintal

Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V. bewertet den Bundesverkehrswegeplan 2030 als eine einzige Enttäuschung, weil es keine alternative Güterverkehrsstrecke für das Rhein- und Moseltal geben wird. Der Vorsitzende Willi Pusch lehnt die Berliner Entscheidung ganz entschieden ab und begründet seine Haltung in der folgenden Stellungnahme.

Region. „Der Bundesverkehrswegeplan geht von einer Steigerung des Schienengüterverkehrs aus und die Bahn macht genau das Gegenteil, indem sie sich aus der Fläche zurückzieht. Dabei spricht die Politik immer davon, dass die Bahn das umweltfreundlichste Transportmittel ist und mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden sollen, tut aber genau das Gegenteil.

Anstatt in ein modernes in die Zukunft gerichtetes Netzwerk für den Schienengüterverkehr zu investieren, das auch im Einklang mit dem Klimaschutz einhergeht und auch autonomes Fahren zulässt, setzt der Minister leider immer noch auf alte hergebrachte Zöpfe in den Ausbau von Straßen. Selbst wenn die Autobahnen achtspurig ausgebaut würden, der Flaschenhals kommt mit Sicherheit und somit auch der Stau. Was Minister Dobrindt fehlt ist eine Vision der Zukunft. Stuttgart 21 und Flughafen Berlin lassen grüßen. Die Schweiz überlässt den Bau von Großprojekten den Profis und bleibt damit im Zeitplan und den Kosten. Die Schweiz ist Deutschland im Schienenverkehr um Jahrzehnte voraus. In Deutschland wursteln viele mit und somit steigen die Kosten ins Unermessliche.

Da der Bau einer neuen Trasse zwischen St. Augustin und Mainz-Bischofsheim nicht in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde und somit in weiter Ferne gerückt ist, müssen nachfolgende Maßnahmen jetzt umgesetzt werden:



Geschwindigkeitsbegrenzung und Nachtfahrverbot: Die Menschen im Rheintal und an der Mosel sind sich einig, dass nicht nur gegen den Lärm, sondern auch gegen die Erschütterungen etwas getan werden muss. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein Nachtfahrverbot von 22 bis 6 Uhr darf nicht nur als Drohmittel für die Umrüstung angewandt werden, sondern muss fester Bestandteil der Lärmreduzierung des Schienengüterverkehrs werden.

Trassenpreis: Die nächtlichen Fahrten mitten durch Wohngebiete müssen so verteuert werden, das ein echter Anreiz besteht, die Güterwaggons mit neuen leisen Radsätzen auszurüsten.

Monitoring: Nachdem jetzt bundesweit Lärmmessstationen aufgebaut werden, muss es im Gesetz geregelt werden. So muss ein Bußgeld für schlecht gewartete Fahrzeuge eingeführt werden, das einen Anreiz bietet, defekte Radsätze unverzüglich instand setzen zu lassen. Das muss bis zu einer Stilllegung von schlecht gewarteten Waggons gehen. Auch muss der Gesetzgeber regeln, dass auf einer elektrifizierten Strecke keine Dieselloks eingesetzt werden dürfen.

Lärmobergrenzen: Die Verbindung von Lärmaktionsplanung und Bauleitplanung muss über das Gesetz hergestellt werden. Dies geht nur, wenn die Schienenverkehrsunternehmen darauf verpflichtet werden, die Lärmobergrenzen in den Wohngebieten einzuhalten.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Auf ein Wort: Bürgersprechstunde mit OB Jan Einig in Oberbieber

Neuwied. Zur letzten Sprechstunde des Jahres sind am Mittwoch, 11. Dezember, die Bürger aus Oberbieber eingeladen. Abgehalten ...

Diedenhofen (SPD) kandidiert mit viel Rückenwind erneut für Bundestag

Region. In seiner Rede schwor der Abgeordnete seine Partei auf den anstehenden Wahlkampf ein und nahm Stellung zum Aus der ...

Brigitte Neumann ist neue Vorsitzende des Neuwieder Seniorenbeirates

Neuwied. Bürgermeister Peter Jung, der seit den Stadtratswahlen im Juni den Seniorenbeirat interimsweise geleitet hatte, ...

Kreis Neuwied hat Klimaschutz-Instrument für Unterricht entwickelt

Kreis Neuwied. Folgerichtig hat der Landkreis Neuwied für seine Schulen und über seine Stabsstelle Energie, Klima, Umwelt ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Auch Monate nach der Kommunalwahl: Viele Ortsbürgermeisterstellen unbesetzt

Mainz/Region. "Die kommunalpolitischen Ehrenämter bilden das Rückgrat unserer Demokratie vor Ort, und es ist besorgniserregend, ...

Weitere Artikel


Querfeldein auf den Spuren der Römer unterwegs

Neuwied. Bei der Führung erfahren sie Wissenswertes über die Römerzeit in unserer Heimat und die Entstehung des Obergermanisch-Raetischen ...

Fahnenschmuck grüßt die Gäste in der VG Bad Hönningen

Bad Hönningen. Die Fahnen zeigen Bilder aus den einzelnen Orten, den Schriftzug „Auf der Sonnenseite des Rheins“, zeigen ...

Ein Jahr Erfahrung im Klinikum sammeln

Neuwied. Zusammen mit den Mitarbeitern werden sie Patienten betreuen, begleiten und versorgen. So haben sie die Gelegenheit ...

Mit 16 für ein Schuljahr lang in die USA

Rheinbrohl. Damit beginnt diesmal für einen jungen Menschen aus dem Kreis Neuwied ab Mittwoch, 11. August, die vielleicht ...

Kennenlernveranstaltung in Lidl-Regionalgesellschaft Siegen

Siegen. „Die neuen Auszubildenden haben sich für einen zukunftsorientierten Beruf mit guten Aussichten auf eine Übernahme ...

Ausstellung "Andere Wirklichkeiten" im Arp-Museum

Kreis Altenkirchen. Seit vielen Jahren steht die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen im engen Kontakt mit lokalen Künstlern, ...

Werbung